‘Tomorrow Will Be Better’ by Humberto Tan

DIE AUSSTELLUNG „WORLD UNSEEN“

„Tomorrow Will Be Better“ von Humberto Tan

Das Schwarz-Weiß-Foto von Humberto Tan zeigt die vom Leben gezeichneten Hände eines Hundertjährigen.

Jeder sollte die Möglichkeit haben, die Kraft eindrucksvoller Fotografie zu erleben – auch und vor allem Menschen, die nicht sehen können oder nur über ein eingeschränktes Sehvermögen verfügen. Die Initiative „World Unseen“ macht genau das möglich und Bilder für alle erlebbar. Dies ist ein Foto von Humberto Tan, das die Hände des 100-jährigen Henrikus Davenschot Augustus zeigt. Sie können sich Humberto Tans Audio-Beschreibung anhören oder die Beschreibung unten lesen.

Hören Sie sich an, wie Humberto Tan sein eigenes Bild beschreibt.

‘Tomorrow Will Be Better’ by Humberto

Auf diesem Foto nehmen die Hände eines Mannes den größten Teil des Bildes ein. Die Handflächen sind nach oben gerichtet und zeigen zum Objektiv. Die Finger zeigen zum unteren Rand des Bildes, während die Daumen zu beiden Seiten des Bildes nach außen abstehen.

Es gibt keine Ringe an den Fingern. Oben rechts im Bild ist das schwarze Armband einer Uhr unter einem Ärmel zu sehen. Beide Hände weisen jeweils tiefe Falten in den Handflächen und an den Fingern auf. Im Hintergrund kann man gerade noch die Bügelfalte in der Hose des Mannes erkennen.

Die Falten und Unebenheiten auf den Händen zeigen die unverkennbaren Zeichen des Alters. Sie wirken dabei aber nicht zerbrechlich oder verletzlich, sondern robust und strahlen eine drahtige Kraft aus. Ihre einladende Haltung, mit den Handflächen offen nach oben, deuten auf Sanftheit, Freundlichkeit und Weisheit hin.

Die Serie trägt den Titel ‚Tomorrow Will Be Better‘, nach einem niederländischen Lied von Willy Derby aus dem Jahr 1939. Ich habe den Namen wegen der positiven Einstellung von Menschen wie Henrikus Davenschot Augustus gewählt. Das Lied drückt das perfekt aus.“

VERSCHIEBEN SIE DIE LINIE, UM DAS BILD MIT DER SIMULATION EINES BEGINNENDEN GRAUEN STARS ZU SEHEN.

ORIGINAL

Sie gehören Henrikus Davenschot Augustus, der zum Zeitpunkt der Aufnahme in Vroomshoop, einer Stadt im Zentrum der Gemeinde Twenterand in der niederländischen Provinz Overijssel, 100 Jahre alt war.

Mein Name ist Humberto Tan. Ich bin nicht nur TV- und Radiomoderator, sondern auch Fotograf.

Dieses Foto von den nach oben gerichteten Handflächen von Henrikus Davenschot Augustus habe ich mit einer Canon EOS 5D Mark IV aufgenommen. Es ist Teil einer größeren Serie, in der ich 100 Menschen im Alter von 100 Jahren und mehr in den Niederlanden und in meinem Geburtsland Suriname in Südamerika fotografiert habe.

Die Serie trägt den Titel „Tomorrow Will Be Better“, nach einem niederländischen Lied von Willy Derby aus dem Jahr 1939. Ich habe den Namen meiner Serie gewählt, weil ich in Gesprächen mit Menschen wie Henrikus Davenschot Augustus festgestellt habe, dass die meisten von ihnen unglaublich optimistisch und positiv sind, obwohl sie schon seit mehr als 100 Jahren auf diesem Planeten leben. Das Lied drückt die positive Einstellung perfekt aus.

Die Hände älterer Menschen sind ein Kuriosum. Wie man auf diesem Foto sehen kann, sind die Hände von Henrikus Davenschot Augustus in bemerkenswert gutem Zustand – vor allem wenn man das Alter des Besitzers bedenkt. Ja, sie sind vielleicht faltig und haben tiefe Furchen in den Handflächen, aber sie haben keine Wunden oder Makel. Sie sehen stärker aus, als man vermuten würde.

Hinter der Aufnahme.
Humberto Tan fotografierte im Rahmen seiner Serie „Tomorrow Will Be Better“ Henrikus Davenschot Augustus und 99 weitere Menschen, die älter als 100 Jahre sind. Er verwendete dafür eine Canon EOS 5D Mark IV.

HINTER DER AUFNAHME.

Humberto Tan fotografierte im Rahmen seiner Serie „Tomorrow Will Be Better“ Henrikus Davenschot Augustus und 99 weitere Menschen, die älter als 100 Jahre sind. Er verwendete dafür eine Canon EOS 5D Mark IV.

Eines hat mich wirklich fasziniert: Während die Jahre ihre Spuren am Rest unseres Körpers hinterlassen, bewahren unsere Hände ihre Unversehrtheit oft länger. Aus diesem Grund habe ich mit dieser Serie begonnen.

Von jeder Person in der Serie habe ich drei Aufnahmen gemacht: ein Porträt, ein Foto ihrer Hände und ein Bild, das ihre Lebensweise einfängt. Ich habe sie auch interviewt, um zu erfahren, wer sie sind, wer sie waren und was sie über ihr langes Leben denken.

Als ich die Menschen auf diesen Bildern fotografierte, waren sie sowohl körperlich als auch geistig völlig gesund. Das war für das Interview natürlich wichtig.

Ich glaube an die Kraft älterer Menschen. Ich interessiere mich schon seit langem für sie und für die Weisheit, die sie uns vermitteln können. Sie werden so oft übersehen, unterschätzt und sogar ausgegrenzt. Und das ist nicht in Ordnung.

Ich wollte diese älteren Menschen so porträtieren, wie sie es verdienen: mit Respekt. Ich wollte ihre Erfahrungen und ihre Weisheit zeigen, von denen wir alle lernen können. Als ich mit Henrikus Davenschot Augustus und den anderen zusammensaß, stellte ich ihnen allen dieselben vier Fragen:

Wann war die glücklichste Zeit in Ihrem Leben? Hatten Sie jemals in Ihrem Leben Angst? Haben Sie noch Träume? Und was hat Sie das Leben gelehrt?

Bilder wie dieses lassen uns unweigerlich über unser eigenes Leben nachdenken. Wie können wir auf gesunde Weise altern wie Henrikus?“

Für mich ändert diese Serie meine Sichtweise auf die ältesten Menschen in unserer Gesellschaft. Sie zeigt eine starke Gruppe von Menschen, die seit mindestens 100 Jahren leben. Man fragt sich: Wie haben sie das nur geschafft? Was sind ihre Geheimnisse? Haben sie Geheimnisse?

Durch diese Fragen entstand ein Bildband und in Maastricht, im Süden der Niederlande, eine Ausstellung im Fotomuseum.

Bilder wie dieses lassen uns unweigerlich über unser eigenes Leben nachdenken. Wie können wir auf so gesunde Weise altern wie Henrikus Davenschot Augustus? Was ist das Geheimnis ihres langen Lebens? Was können wir von Menschen lernen, die mit 100 Jahren und mehr fit und gesund sind?

Dieses Foto und die gesamte Serie sind für mich etwas ganz Besonderes, weil ich so viel von den Menschen auf den Bildern gelernt habe. Diese Menschen haben mich gelehrt, positiv, optimistisch und freundlich zu sein und mich mit dem zufrieden zu geben, was ich besitze.

Ältere Menschen verdienen genau wie alle anderen auch, unsere Freundlichkeit und unseren Respekt. Sie verdienen es nicht, entfremdet, ignoriert und ausgegrenzt zu werden. Wir können so viel von ihren Erfahrungen und ihrer Weisheit lernen.

Wir sollten viel mehr mit unseren Großeltern reden. Sie fragen, wann sie am glücklichsten waren. Sie fragen, ob sie in ihrem Leben Ängste hatten. Sie fragen, ob sie noch Träume haben. Sie fragen, was ihr Leben sie gelehrt hat. Und uns davon inspirieren lassen.

Erfahren Sie mehr über Humberto Tan.

DRUCK DER „WORLD UNSEEN“.
Um das Projekt „World Unseen“ zu ermöglichen, haben wir die Braille-Beschriftung und die beeindruckenden Bilder mit der Canon PRISMAelevate XL-Software und einem Drucksystem der Arizona-Serie als Relief gedruckt.

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Im Folgenden erfahren Sie mehr über diese innovativen Produkte:

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