Wir bieten jetzt weit mehr als nur Kameras und Drucker ...“
Im Jahr 1967 war die Welt noch eine ganz andere. Die Beatlemania lieferte uns den Soundtrack zu wahrhaft aufregenden technologischen Entwicklungen: die Concorde absolvierte ihren ersten Flug, die erste Herztransplantation fand statt, und die Grundlagen der Computerwissenschaft wurden gelegt. In diesem Jahr fand auch das 30-jährige Jubiläum von Canon, welches für hochwertige Kameras und optische Produkte bekannt war, statt. Dies bedeutete einen radikalen Wandel für das Unternehmen. Die Marke wurde mit dem Slogan „Kameras in der rechten Hand, Büromaschinen in der linken“ neu ausgerichtet. Wenn man bedenkt, dass dies bereits vor über fünfzig Jahren stattfand, stehen diese beiden Bereiche an der Spitze dessen, was damals möglich war – sowohl in der Freizeit als auch in Unternehmen auf der ganzen Welt.
Und damit haben wir uns auch seitdem einen Namen gemacht. Zu Recht, denn jede Sparte hat ihre Produkte in den folgenden fünfzig Jahren immer weiter verfeinert, weiterentwickelt und mit Innovationen vorangetrieben, damit sie die Besten der Besten werden und bleiben. Der Name Canon ist ein Synonym für Spitzenleistungen.
Aber die Welt, in all ihrer Pracht, bleibt nie dieselbe. Und wir tun das auch nicht.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde unser Unternehmen immer größer und auch komplexer. Neue weltweite Herausforderungen erfordern neue weltweite Lösungen. Und es liegt auf der Hand, dass diese oft mehrere Branchen umfassen. Das Schnittmengendiagramm der von uns geschaffenen Technologien und der von uns bedienten Märkte zu entwirren, wäre also wirklich eine große Aufgabe. Die einzige Möglichkeit, das volle Ausmaß unserer Fähigkeiten – sowohl horizontal als auch vertikal – wirklich zu verstehen, bestand darin, sie real sehen zu können. Und so wurde unsere erste EXPO geboren.
Alle fünf Jahre gibt uns die Canon EXPO die Gelegenheit, der Welt den aktuellen Stand unserer Marke zu präsentieren. Wenn man ein Unternehmen in erster Linie von der Qualität seiner Kameras und Drucker beurteilt, kann es etwas überraschend sein, einen Raum zu betreten, der gefüllt ist mit ... nun ja, Kameras und Druckern – aber auch mit einer Welt von Technologien, die einen vom Kern einer Zelle bis zu einem detaillierten Blick auf die Welt aus dem Weltraum befördern. Und das alles an einem einzigen (wenn auch 6.300 m2 großen) Ort.
Die EXPO 2023 war insofern etwas ganz Besonderes, da wir wegen der Pandemie drei Jahre länger als die üblichen fünf Jahre gewartet hatten, um die Veranstaltung durchzuführen. Wie Fujio Mitarai, unser globaler Chairman und CEO, in seiner Keynote erklärte, hat sich die Welt in den letzten drei Jahren allerdings drastisch verändert“, und das rückt die wahren Prioritäten für uns wie auch für alle übrigen globalen Unternehmen in den Mittelpunkt.
Das Publikum von 4.000 Menschen füllte schnell den Raum und war gespannt auf die Ausführungen des Mannes, der Canon nicht nur zu weltweiter Bekanntheit geführt hat, sondern auch selbst einflussreich und respektiert ist. Fujio Mitarai betonte, dass Unternehmen in der Welt Gutes tun können und dass sie der Gesellschaft neue Werte bieten müssten, indem sie ihre Gewinne auch durch die Lösung sozialer Probleme erzielen. Wenn man seine Worte – „Wir sind jetzt weit über Kameras und Drucker hinaus ...“ – in diesem Zusammenhang betrachtet, weiß man, wo Canon heute in der Welt steht und in Zukunft stehen wird. Printing, also der Druck, spielt natürlich weiterhin eine große Rolle in unserer Zukunft, aber er bildet zusammen mit den Geschäftsbereichen Imaging, Medical und Industry den Rahmen für vielfältige und leistungsstarke Technologie-Innovationen mit einer soliden Geschäftsstruktur, die ebenso auf die Zukunft ausgerichtet ist wie unsere Forschung und Entwicklung.
Diese Botschaft stand im Mittelpunkt aller Technologien, die im Pacifico Yokohama North, dem größten Mehrzweck-Kongresszentrum seiner Art in Japan, gezeigt wurden. Im Laufe der drei Tage besuchten uns rund 30.000 Menschen aus aller Welt und erfuhren, wie unsere Neuausrichtung wirklich aussieht und wie Innovation bei Canon heute über Kameras und Drucker hinausgeht und uns den Platz als Technologieunternehmen für die KI-Generation sichert. Die Messe war in vier Bereiche unterteilt, die jedoch nicht nach den Geschäftsbereichen, sondern nach Konzepten gegliedert waren, so dass man unser breit gefächertes Angebot im Kontext seiner möglichen Nutzung sehen konnte. Sie brachte ein klareres Verständnis für unseren Platz im täglichen Leben der Menschen, in ihren Unternehmen und der gesamten Gesellschaft. Es wurde auch sichtbar gemacht, wo das Gezeigte nicht nur in der Unternehmensgeschichte von Canon steht, sondern auch innerhalb der Entwicklungsumgebung und der in der Entwicklung befindlichen Technologien.
Auf diese Weise konnten wir demonstrieren, wie unsere aktuellen Innovationen beispielsweise im klinischen und medizinischen Bereich eingesetzt werden. Eine davon verblüffte besonders diejenigen, die von unserem Engagement in den Biowissenschaften noch gar nichts wussten. Canon trägt zur Entwicklung einer Zellherstellungstechnologie bei, mit der autologe iPS-Zellen erzeugt werden. Das ist eine Art von Stammzellen, die aus patienteneigenen Zellen erzeugt und als Ersatz für geschädigte Zellen verwendet werden und obendrein das Risiko einer Organabstoßung bei Transplantationen verringern. Diese Technologie gibt es schon seit einiger Zeit, aber wir haben ein umfangreiches eigenes Fachwissen aufgebaut, das dazu beiträgt, iPS-Zellen in konstanter Qualität zu einem Preis herzustellen, der ihre Verwendung einem größeren Kreis zugänglich macht.
Eine durch künstliche Intelligenz gestützte Bildanalyse in der Medizin wurde ebenfalls begrüßt. Es wurde gezeigt, wie diese bei der hochwirksamen und genauen Krebserkennung und der täglichen Patientenversorgung eingesetzt wird. Diese Diagnose-Tools sind Teil unseres bestehenden Portfolios an MRT-, CT- und Ultraschallgeräten. Die zur Gruppe gehörenden Unternehmen Milestone und AXIS zeigten den Einsatz ihrer jeweiligen Kameras und Software, um ein wachsames Auge auf die Patienten zu haben und das Pflegepersonal bei der Arbeit zu unterstützen. Zusammen ergeben sie das Gesamtbild eines Unternehmens, das sich ganz auf Gesundheit und Wohlbefinden konzentriert.
Es geht nicht nur darum, Dinge zu besitzen und Geld zu haben – das Wohlbefinden ist wichtig.“
Intelligente Wege zur Schaffung einer sichereren Welt waren ebenfalls zu sehen, und selbst die lustigen kleinen „Cobots“, die sich durch den Ausstellungsraum bewegten, hatten einen ernsten Grund, denn sie demonstrierten Fähigkeiten wie die Verhaltenserkennung. Diese würfelförmigen kleinen Gefährten können nicht nur Kaffee servieren, sondern auch die Körpertemperatur messen und den Notdienst alarmieren, sollte jemand in Gefahr sein. Ihre ebenso kleinen, aber perfekt geformten industriellen Gegenstücke waren in der Lage, Aufgaben wie die 3D-Raumkartierung, das Identifizieren, Sortieren und Bauen mit Komponenten verschiedenster Formen und Größen zu übernehmen. Am meisten hat wohl die Präzision eines Roboterarms beeindruckt, der sechs übereinander liegende Golfbälle balanciert hat. Natürlich ohne Klebstoff, nur durch perfekte Berechnung und die gleichmäßige Koordination der Bewegung – ein Mensch mag dies vielleicht kopieren wollen, wird es aber selten oder nie erreichen. Die derzeitigen Anwendungsoptionen in der Fertigung liegen bei solchen Techniken auf der Hand, aber vor allem öffnet diese Technologie die Tür für die Entwicklung von Produkten, die so komplex sind, dass sie bisher nicht realisiert werden konnten.
Aber auch um die öffentliche Sicherheit kümmern wir uns: Unser Service „Inspection EYE for Infrastructure“ (etwa „Auge zur Inspektion der Infrastruktur“) ist bereits auf Japans Autobahnen im Einsatz. Dort nehmen hochauflösende Canon EOS Kameras auf Panoramahalterungen in häufiger Folge Inspektionsbilder der Betonstrukturen von Brücken und Tunneln auf. Diese werden dann von einem durch Deep-Learning gestützten Algorithmus analysiert, der Fehler auf einem Niveau erkennt, das sich mit dem von hochqualifizierten Prüfingenieuren messen kann. Wenn man weiß, dass täglich 4,41 Millionen Fahrzeuge diese Schnellstraßen benutzen, wird deutlich, wie wichtig diese Arbeit für die Sicherheit der Benutzung ist.
Natürlich wäre es keine Canon EXPO ohne einen Satelliten (oder zwei!) gewesen. Unsere CE-SAT-Mikrosatelliten waren zusammen mit den dazugehörigen Star-Trackern sowie geomagnetischen und Sonnensensoren zu sehen. Seit ihrer Einführung vor über zehn Jahren wurden diese Satelliten kontinuierlich technisch weiterentwickelt, sowohl in Bezug auf die ultrahochempfindlichen Sensoren und deren Bilderfassung. Heute sind Satelliten in der Lage, sogar bei Dunkelheit außergewöhnliche Bilder aus dem Weltraum zu liefern. Auch das stellt – wiederum zusammen mit Innovationen bei der KI zur Interpretation der Daten – einige wichtige Anwendungen im Hinblick auf die menschliche Sicherheit dar. Dazu gehören die Evakuierung vor Naturkatastrophen, sichere Schifffahrtsrouten und die Verfolgung von Küstenerosionen in Echtzeit.
Zum Thema Überwachung und Einsatz von KI wurde auf der EXPO auch eine wenig bekannte, aber äußerst wichtige Anwendung der Canon Imaging-Technologie vorgestellt – insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel und den zunehmenden Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft. Wir informierten über unser Engagement im Bereich der intelligenten Landwirtschaft, insbesondere über das „Wachstumsüberwachungssystem“ namens GM-1. Dieses System verwendet eine Kombination aus Kameras und KI-gesteuerter Software und wird bereits in sechzig Reisfarmen in ganz Japan eingesetzt.
Es automatisiert im Wesentlichen die Überwachung wichtiger Wachstumsindikatoren, ohne dass die Pflanzen berührt oder gefährdet werden. Eine große Anzahl von Bildern wird dann an die zugehörige Software weitergeleitet, welche die Farbe der Blätter, die Anzahl der Stängel und die Höhe der Pflanzen misst und sie sofort mit idealen Merkmalen und früheren Daten vergleicht, während sie kontinuierlich Informationen über alle möglichen Sorten und Bedingungen sammelt. Wir gehen davon aus, dass GM-1 für ein breit angelegtes Anbaumanagement von Nutzpflanzen, die Entwicklung neuer Sorten und die Vorbereitung auf die Risiken im Zusammenhang mit sich ändernden Wettermustern eingesetzt werden kann.
Doch zurück zu den „Kameras in der rechten Hand“: Das Schmuckstück unserer EXPO wurde kürzlich vom Time Magazine in die Liste der besten Erfindungen des Jahres 2023 aufgenommen: unsere MS-500 Kamera. Sie ist die weltweit erste mit einem SPAD-Sensor (Single Photon Avalanche Diode) ausgestattete Kamera mit ultrahoher Empfindlichkeit. Sie wurde für die Fernüberwachung bei extremer Dunkelheit entwickelt und kann sogar Licht aufnehmen, das für das bloße Auge unsichtbar ist. Ihre Kompatibilität mit Broadcast- und Teleobjektiven zeigt auch, wie weit wir mit unseren Angeboten für die Produktion von Inhalten der nächsten Generation gekommen sind. Die SPAD-Sensortechnologie passt perfekt zu unserem EOS Virtual Reality System, volumetrischem Video und KI-Tools für Medienprofis, die Fernaufnahmen mit mehreren Kameras ermöglichen und perfekte Standbilder aus Videoinhalten extrahieren.
All dies ist jedoch nur ein ganz kleiner Teil in einem Ausstellungsprogramm mit über vierzig Innovationskategorien auf der Canon EXPO 2023 und der Möglichkeit, buchstäblich Hunderte von Technologien zu erkunden – von bekannten bis zu relativ unbekannten, von etablierten bis zu solchen, die frisch aus den Labors unserer Forschung & Entwicklung kommen. Der Geist von Canon aus dem Jahr 1967 war auf der Pacifico Yokohama North im Oktober dieses Jahres mit dem Fokus auf Innovation noch immer spürbar, aber Fujio Mitarai gab dem Publikum eine klare Richtung vor: „Wir waren immer als Unternehmen für Kameras und Drucker bekannt. Als Reaktion auf das digitale Zeitalter haben wir jedoch neue Geschäftsbereiche hinzu genommen und unser Portfolio in Erwartung des beschleunigten Fortschritts der künstlichen Intelligenz erheblich weiterentwickelt.“ Die anschließende EXPO 2023 unterstrich diese Botschaft in vielerlei Hinsicht. Mit roter Canon Tinte.
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