Die Objektive Canon RF 400mm F2.8L IS USM und das RF 600mm F4L IS USM eignen sich bestens für Natur-, Sport- und Pressefotografie. Mit ihrer leichten, witterungsgeschützten Bauweise und hohen Bildqualität liefern sie auch unter den härtesten Bedingungen hervorragende Bilder.
Obwohl sie über dieselbe Optik, Mechanik, Elektronik und Firmware verfügen wie ihre EF Schwestermodelle (das Canon EF 400mm f/2.8L IS III USM und EF 600mm f/4L IS III USM), haben die RF Versionen der klassischen Objektive einen bedeutenden Vorteil: das RF Bajonett. Dank der 12 elektrischen Kontakte – vier Kontakte mehr als das EF Bajonett – erfolgt die Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv viel schneller und mit einer höheren Bandbreite, was nie dagewesene Leistung ermöglicht.
Motorsportfotograf und Canon Botschafter Vladimir Rys nutzte beide RF Super-Teleobjektive für Rallye-Aufnahmen mit der Canon EOS R3. Rys ist mit dem EOS R System vertraut, da er normalerweise mit der Canon EOS R5 aufnimmt – in Kombination mit einem Canon RF 50mm F1.2L USM Objektiv oder einem Canon RF 85mm F1.2L USM – sowie mit dem Canon EOS-1D X Mark III, wenn er Events ablichtet.
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Halte die schnellen Momente des Lebens fest mit Super-Teleobjektiven von Canon
„Beim Gewicht gleichen die RF Objektive den EF Objektiven“, meint Rys, „aber ihre Geschwindigkeit ist beindruckend. Die RF Objektive arbeiten schneller und der Autofokus sowie die Bildstabilisierung waren deutlich präziser. Das RF Bajonett überträgt Daten innerhalb kürzester Zeit. Diese schnellere Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera macht bei der Aufnahme wirklich einen Unterschied.“
Mike Burnhill, Professional Imaging Product Specialist bei Canon Europe erklärt, dass die verbesserte Autofokusgeschwindigkeit der Canon EOS R3 auf dem Dual Power AF basiert. „Bei diesen beiden Objektiven mit Super-Telezoom kommt zum ersten Mal eine doppelte Stromversorgung zum Einsatz“, betont er. „Die optische Gruppe in jedem Objektiv ist viel größer als die in anderen Objektiven verwendete. Sie wird von einem großen, ringförmigen USM-Motor mit hohem Drehmoment gesteuert. Dieser Motor verfügt über doppelte Stromzufuhren. Je mehr Energie der Motor hat, desto schneller dreht er sich und umso schneller ist dann auch der Autofokus.
Die Canon EOS R3 ist die erste EOS R System Kamera, die wegen ihrem leistungsstarken LP-E19 Akku mit AF-Objektiven mit doppelter Stromversorgung kompatibel ist. „Man braucht mehr Spannung, um den Motor zu betreiben. Das wirkte sich bei älteren EOS R Systemen immer auf die Lebensdauer des Akkus aus“, erklärt Burnhill.
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Verbesserte Bildstabilisierung durch RF Bajonett
Neben der einfachen Nutzung des Autofokus überzeugen das Canon RF 400mm F2.8L IS USM und das Canon RF 600mm F4L IS USM mit einfacher Handhabung. Obwohl es sich um die größten Objektive der RF Produktreihe handelt, sind diese Super-Teleobjektive perfekt für unterwegs – sie sind beinahe die leichtesten auf dem Markt.
Beide RF Objektive verfügen über einen eingebauten optischen Bildstabilisator mit 5,5 Stufen, um Verwackeln zu verhindern – eine halbe Stufe mehr als bei EF Objektiven. Diese Leistungssteigerung ist ebenfalls dem RF Bajonett zu verdanken. „Es gibt eine Feedback-Schleife zwischen Kamera und Objektiv. Das Gyroskop im Kameragehäuse und der Sensor tragen zum Bildstabilisator bei“, erklärt Burnhill.
„Das Objektiv erledigt sozusagen die ganze Arbeit, aber die Sensoren werden vom RF Bajonett im Gehäuse gesteuert. Das RF Bajonett kommuniziert deutlich schneller als das EF-Bajonett. So können zusätzliche Vektordaten vom das System erfasst werden und die Fähigkeiten des Bildstabilisators um eine halbe Stufe verbessern.“
Rys gefielen bei der Nutzung des Canon RF 600mm F4L IS USM das leichte Gewicht und der Bildstabilisator. „Das Objektiv ist so leicht, dass man es bei Aufnahmen in der Hand halten kann“, schwärmt er. „Ich verwende meistens ein Einbeinstativ, da es sich besser für lange Aufnahmen eignet.“
Während der dreitägigen Rallye hielt Rys die schnell vorbeifahrenden Autos mit der bahnbrechenden Verschlusszeit, Bildfrequenz und erweitertem Autofokus der EOS R3 fest. Er nahm die Kamera und das RF 600mm F4L IS USM mit zum Formel-1-Rennen beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone, wo er mit Schwenkaufnahmen bei niedrigerer Verschlusszeit experimentieren konnte. „Der Stabilisator ist eine große Hilfe für Schwenkaufnahmen per Hand“, meint er.
Objektivkorrektur bei 30 B/s
Das RF Super-Teleobjekt bietet die hervorragende Bildqualität, die von Festbrennweiten der L-Serie zu erwarten sind. „Ihre Farb-Übertragungsrate hat mich beindruckt“, sagt Rys. „Normalerweise benutze ich das Canon EF 400mm f/2.8L IS III USM für meine Canon EOS-1D X Mark III. Selbstverständlich ist das ein anderer Sensor als der in der EOS R3, aber die Darstellung der Farben und die Detailvielfalt waren bei dieser neuen Kombination zwischen Kamera und Objektiv einfach unglaublich. Ich habe nur JPEGs aufgenommen, aber das Ergebnis kam RAW so nahe, dass ich bei der Bildbearbeitung keine Unterschiede erkennen konnte.“
Sogar im Vergleich zu ihren renommierten EF-Gegenstücken bieten die RF Super-Teleobjektive eine deutlich bessere Bildqualität. Das ist den Eigenschaften des schnellen RF Bajonetts zu verdanken. „Der Unterschied liegt in der DLO-Signalverarbeitung“, erklärt Burnhill. „Jedes RF Objektiv hat sein eigenes integriertes Profil. Es enthält alle Daten, die mit potentiellen Problemen zu tun haben und die sich nicht durch das optische Design, Verzeichnungsmuster, unterschiedliche Blenden usw. beheben lassen.
„Die Kamera kann diese Informationen spontan bearbeiten und ermöglicht die DLO-Signalverarbeitung während der Aufnahme, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. Mit der Canon EOS R3 kannst du also mit 30 B/s aufnehmen und nach wie vor von der Korrektur von Objektiv-Aberrationsdaten und abweichenden Werten profitieren.“
Nutzung des exzellenten AF-Systems mit Augenerkennung der Canon EOS R3
Längste und weiteste RF Objektive der L Serie
Rys testete nicht nur die längsten RF Objektive der L-Serie, sondern ging noch einen Schritt weiter mit dem ultraweiten Canon RF 14-35mm F4L IS USM. Das weiteste erhältliche Objektiv für das EOS R System bietet einen riesigen Bildwinkel von bis zu 114° und vervollständigt das Trio der Canon RF F4 Zoomobjektive.
„Ich arbeite am liebsten mit Festbrennweiten“, meint Rys. „Allerdings bleibt oft keine Zeit, die Objektive auszutauschen. Mit der Canon RF 14-35mm F4L IS USM nahm ich eines meiner Lieblingsbilder von der Rallye auf – eine Landschaftsaufnahme, bei der das Auto im Vordergrund Staub aufwirbelt. Ich war beindruckt von der Farbe und Schärfe – der Himmel war so detailliert und die Strukturen waren messerscharf. Das Licht war sehr hilfreich, aber auch die Beschichtungen des neuen Objektivs spielten eine wichtige Rolle.“
Laut Burnhill bietet das Canon RF 14-35mm F4L IS USM ein neues optisches Design für optimale Bildqualität. „Das Objektiv enthält drei asphärische und zwei UD Objektivelemente sowie eine zusätzliche Optik, die eine Mischung aus asphärisch und UD ist. Das ist recht ungewöhnlich, da es meistens entweder das eine oder das andere ist. Hier haben wir aber eine Kombination, welche die Größe des Objektivs verringert, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.
„Es ist leichter und kompakter als das Canon RF 15-35MM F2.8L IS USM, bietet aber gleichzeitig eine um eine halbe Stufe verbesserte Bildstabilisierung und ist natürlich weiter. Ein Unterschied von 1 mm mag nicht viel erscheinen, aber eine kleine Verbesserung kann für die Benutzer einen großen Unterschied bedeuten. Leistung und Größe sind immer ausgewogen aber manchmal kann ein langsameres Objektiv das schnellere Objektiv bei der Leistung übertreffen.“