Als das italienische Produktionsunternehmen Pesci Combattenti letzten Sommer den Auftrag erhielt, für den führenden Fernsehkanal RAI1 eine neue News-Sendung ins Leben zu rufen, begann der Geschäftsführer und Art Director Riccardo Mastropietro sofort darüber nachzudenken, mit welchen Objektiven sich die Geschichten mit ihren bewährten Canon Cinema EOS Kameras am besten zum Leben erwecken lassen würden. Sette Storie (Sieben Geschichten) würde seinen Kameras und seiner Crew viel abverlangen, denn die Teaser-Interviews würden während eines Stadtspaziergangs der Journalistin Monica Maggioni und ihrer Interviewpartner aufgenommen werden.
Die durch das französische Programm „Conversation Secrète“ inspirierte wöchentliche Sendung geht tiefer auf die Titelthemen des Tages ein. Vor ihren Studiointerviews treffen sich die Gastgeberin und ihre Interviewpartner erstmals für ein Gespräch auf der Straße, bei dem sie mit versteckten Kameras gefilmt werden, um den Eindruck zu vermitteln, man würde einer privaten Unterhaltung lauschen.
„Wir mussten einige Herausforderungen meistern. Beispielsweise wie man mit einem einzigen etwa einstündigen Take ein Interview filmt, bei dem fast ein Kilometer zurückgelegt wird“, so Mastropietro. „Wir brauchten hochwertige Cinema-Objektive mit großem Brennweitenbereich und gleichzeitig etwas, das sich bei einem Staffellauf der Kameraleute leicht weitergeben lassen würde.“
Mastropietro und sein Team sind auf Tatsachendoku-Serien und Dokumentarfilme spezialisiert. Sie empfanden das Filmen großer Persönlichkeiten aus ganz Italien – vom früheren italienischen Premierminister Giuseppe Conte auf den Straßen von Rom bis hin zu Popstar Mika auf der berühmten Brücke Ponte Vecchio in Florenz – als besondere Herausforderung und „großes Abenteuer“.
Die Crew bediente sich aus der kompakten Cine Servo-Produktreihe von Canon und kombinierte seine Canon EOS C300 Mark II Kameras mit CN-E70-200mm T4.4 L IS Objektiven und dem Canon Extender EF 2xs (Vorgänger des jetzigen Canon Extender EF 2x III), um dank deren Vielseitigkeit und Geschwindigkeit hochwertige ästhetische Aufnahmen zu machen.
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Filmaufnahmen zur News-Sendung
Sette Storie mit dem
CN-E70-200mm T4.4 L IS
Heimliche Aufnahmen von berühmten Gästen im Gespräch
Für jede Folge mussten Mastropietro und sein Team eine Stunde Filmmaterial vom Interviewpartner und der Journalistin produzieren, während diese durch lebhafte italienische Straßen spazierten. Dieses Material wurde dann zu einer 20-minütigen Einleitung der im Studio basierten Sendung zusammengeschnitten.
„Es sollte so aufgenommen werden, als würde heimlich bzw. von Paparazzi gefilmt werden“, erklärt Mastropietro. „Die Kameras wurden während des Spaziergangs vor den Interviewpartnern versteckt. Obwohl sie natürlich wussten, dass wir filmten, mussten wir sehr weit von ihnen wegbleiben, um nicht entdeckt zu werden.“ Manchmal bedeutete dies, dass die Kameraleute 100 bis 200 Meter von ihren Motiven entfernt bleiben mussten, obwohl es bei Aufnahmen in engeren Gassen wie im Zentrum von Rom auch schon einmal nur 50 Meter wurden.
Um dieses Format filmen zu können, benötigte Mastropietro ein flexibles Objektiv, das mit einer leichten Kamera kompatibel war und die richtige Schärfentiefe, schnelle Zoom-Möglichkeiten und eine verlässliche Bildstabilisierung bot. „Wir versuchten es mit eingebauten Kameraobjektiven, aber die Bildqualität war mir nicht hoch genug“, sagt Mastropietro. „Dann erinnerte ich mich an das Canon CN-E Objektiv, das ich vor ein paar Jahren in Kanada ausprobiert hatte, und mir war klar, dass das die Art Objektiv war, die ich suchte.“
Mit 2,85-fach optischem Zoom, einer auf 4K optimierten Bildqualität und 9-Lamellen-Irisblende bot das Canon CN-E70-200mm T4.4 L IS Objektiv eine hochwertige Cinema-Leistung und wunderbare, weiche Bokeh-Effekte bei leichter Bauweise. Dank des EF-Bajonetts ließ es sich zur Bildstabilisierung und für einen erweiterten Autofokus mit der Canon EOS C300 Mark II kombinieren, auch wenn das Team für Sette Storie manuell fokussierte.
Besitzt du eine Canon Ausrüstung?
Ein zusätzlicher Canon Extender EF 2x lieferte die erweiterte Brennweite, die zum Filmen aus der Ferne benötigt wurde. Dadurch konnte die Brennweite von 70-200 mm auf 140-400 mm erweitert werden, und das Set-up blieb gleichzeitig kompakt genug für den beweglichen Einsatz. „Das war ein flexibles Objektiv, das leicht genug war, um einfach und schnell durch die Straßen zu laufen, und eine Stabilisierung bot, die uns spektakuläre Bildqualität lieferte“, so Mastropietro. „Bei dieser Sendung hatten wir keinerlei Möglichkeiten, die Interviewaufnahmen zu wiederholen. In der Canon EOS C300 Mark II und dem Canon CN-E70-200mm T4.4 L IS Objektiv fanden wir genau das, was wir brauchten.“
Ein Staffellauf auf der Straße mit vier Kameras
Das Team hatte nur eine Stunde Zeit, um eine natürliche Unterhaltung zwischen Maggioni und ihren berühmten Gästen zu filmen, und war dabei sämtlichen Unvorhersehbarkeiten lebhafter Großstadtstraßen ausgesetzt. „Die Produktion war eine wahre Herausforderung, denn da draußen gab es viele Dinge, die wir nicht kontrollieren konnten“, sagt Mastropietro. „Die Dinge ändern sich schon 10 Minuten, nachdem man sie geplant hat. Es gibt Leute, die laut rufen, dann stehen da Autos, dann blockiert ein SUV deinen Weg. Du musst dich schnell anpassen, deine Vorstellungen ändern und einen anderen Punkt finden, von dem aus du filmen kannst.“
Die Crew musste weite Distanzen von rund 800 Metern zurücklegen, wobei einzelne Kameraleute manchmal aus der Vogelperspektive von Balkonen aus filmten. „Wir mussten alle Winkel mit nur vier Kameras abdecken, daher mussten wir mit dem ganzen Videoequipment auch rennen können“, erklärt Mastropietro. „Wir brauchten mindestens einen One-Shot, aber um ihn auch bearbeiten zu können, brauchten wir eigentlich mindestens zwei Winkel. Und dabei mussten wir für unsere Motive natürlich die ganze Zeit über versteckt bleiben.
„Es war ein Staffellauf der Kameras, bei dem es darum ging, jeden Blickwinkel abzudecken und die besten Shots zu bekommen. Manchmal mussten wir mit dem Moped fahren, um die Kamera zum nächsten Punkt zu bringen. Bei Fernsehproduktionen kann man sich keine Fehler erlauben.“
Filmgrundlagen für professionelle Ergebnisse
Normalerweise hatte das Team eine seiner Canon EOS C300 Mark II Kameras auf einem Stativ dabei und die anderen drei wurden handgeführt. Daher waren sie für gestochen scharfe Aufnahmen von der Bildstabilisierung abhängig. Außerdem wurden auch noch Shots in einem „Hinter den Kulissen“-Szenario gefilmt, bei denen herangezoomt und das Paar im Gespräch fokussiert wurde. „Für die Kulisse der Geschichte machten wir viele Zoom Shots und passten die Fokussierung an. Das wäre sonst bei der Bearbeitung herausgeschnitten worden, hier gehörte es aber zur Sprache des Formats“, sagt Mastropietro. „Wir nutzten das viel, denn wir wollten den Zuschauern den Eindruck vermitteln, dass dieser Dreh echt war. Ziel dieses Formates war es, den Zuschauern das Gefühl zu geben, wirklich versteckt zu sein, also diese beiden Menschen, die da auf der Straße liefen, heimlich zu belauschen.“
Hochwertiger Sensor und wundervolles 4K-Bildmaterial
Beim Dreh mit hochrangigen Gästen für Italiens führenden Fernsehsender war es wichtig, eine verlässliche Ausrüstung zu haben, die hervorragende Bildqualität lieferte. Mastropietro war der Ansicht, dass die auf 4K optimierte Bild- und Farbtechnologie des Canon CN-E70-200mm T4.4 L IS Objektivs hervorragend zum Super 35mm CMOS Sensor der Canon EOS C300 Mark II passte.
„Eine der Haupteigenschaften der EOS C300 Mark II mit CN-E Objektiv war die hohe Leistung des Kamerasensors“, erklärt er. „Wir drehten ein paar Interviews bei sehr schwachem Licht und manchmal auch nachts und filmten dabei in 4K, um beim Bearbeitungsprozess dann alles digital zu vergrößern, anstatt den Canon Extender EF 2x zu verwenden. Ganz egal bei welchen Lichtbedingungen, die Kamera bietet wirklich hohe Empfindlichkeit, sowohl in HD als auch in 4K. So bekamen wir tolles Bildmaterial mit leichter Ausrüstung.“
Diese Empfindlichkeit kam voll zum Tragen, als es darum ging, eines der wichtigsten Interviews der Serie zu filmen. „Wir wurden erst 12 Stunden vorher angerufen, denn es ging um unseren ehemaligen Premierminister Giuseppe Conte“, sagt Mastropietro. „Wo er entlanggehen würde, musste absolut geheim bleiben. Niemand durfte das wissen. Die Crew wusste nicht, wen sie filmen würde, bis sie am Drehort angekommen war. Und als besondere Sicherheitsmaßnahme drehten wir nachts in der Nähe des Kolosseums. Wir leisteten tolle Arbeit bei wenig Licht, denn ich kann Ihnen sagen, auf der Straße vom Kolosseum bis zu Della Cina Roma ist es wirklich dunkel.“
Nach den actionreichen Aufnahmen wurde das Team immer auf wundervolle Weise belohnt. „Das Beste an diesem Projekt war das Gesicht der VIPs am Ende des Drehs, denn sie konnten die Kameras das ganze Interview über nicht sehen“, so Mastropietro. „Sie waren wirklich überrascht, wie weit entfernt und wie gut versteckt wir waren. Ich werde diese Dreharbeiten nie vergessen, denn es war wirklich schwierig, aber es war ein Format voller Adrenalin. Es war ein großes Abenteuer.“