Die kleine, schattenhafte Silhouette eines Snowboarders vor einem gespenstisch grünen Himmel; ein Skater, der sich in einem Viadukt aus roten Ziegeln wie aus einer Halfpipe in die Luft schwingt: Die Fotos von Canon Ambassador Lorenz Holder beeindrucken aus vielen Gründen, aber das wirklich Besondere an ihnen ist, dass die Sportler oft mehr zufällig im Bild zu sein scheinen. Das Auge fühlt sich stattdessen zu den dramatischen Hintergründen hingezogen, ob schneebedeckte Landschaft oder die scharfen Umrisse eines ungewöhnlichen Bauwerks.
„Ich versuche immer etwas auszuprobieren, was vorher noch niemand gemacht hat“, sagt Holder. „Ich will, dass der Betrachter sich fragt: ‚Wie hat er das gemacht?‘ Unkonventionelle Ansätze zu finden – das macht den echten Spaß am Fotografieren aus, und die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Du hast eine Idee und experimentierst damit – vielleicht hast du Glück, aber vielleicht funktioniert es auch nicht. Dann fängst du einfach noch mal von vorn an.“
Diese Suche nach Bildern, die neue Maßstäbe setzen – und seine unverwechselbare Handschrift in Stil und Technik – machen Holder zum idealen Profi für die Redline Challenge. Wir haben ihn gefragt, wie er seine Karriere mit der Kombination aus Action- und Kunstfotografie aufgebaut hat und woher die Inspiration für seine kreativen Aufnahmen kommt.
ARTIKEL
Atemberaubende Landschaften plus epische Action: die Welt des Lorenz Holder
Chancen nutzen
Holder wuchs in München nahe den Bayerischen Alpen auf und war schon immer sportbegeistert. Er hatte sogar eine vielversprechende Karriere als Snowboarder, musste aber wegen einer Schulterverletzung aussetzen. Ganz wollte er das Leben auf den Hängen allerdings nicht aufgeben, also schnappte er sich eine Kamera, um stattdessen seine Freunde zu fotografieren.
Mit seinem Können erhielt er schon bald Aufträge als Sport- und Actionfotograf für große Geschäftskunden, und nebenbei widmete er sich persönlichen Projekten in der Architektur- und Landschaftsfotografie. Schließlich fand er eine Möglichkeit, beide Welten zu kombinieren. „Eine Landschaft ist einfach eine Landschaft, in der nicht viel passiert“, meint er. „Ich habe dann überlegt, wie ich sie beleben kann, indem ich ein bisschen Action reinbringe, als Herausforderung für mich.“
Wage dich an die Redline Challenge
Holder hat schon zweimal den Red Bull Illume Award gewonnen, den berühmten internationalen Preis für Abenteuer- und Actionsportarten, aber für ihn muss das perfekte Actionsportfoto eher ein Kunstwerk sein. „Für mich ist es ein Bild, das man sich an die Wand hängen würde, selbst wenn der Sportler nicht darauf zu sehen ist. Wenn man eine großartige Umgebung schafft und es dann auch noch gelingt, einen Sportler darin zu integrieren, dann ist das meiner Meinung nach die perfekte Actionaufnahme.“
Von nebelverhangenen Seen bis zu überwältigenden Bergketten, von eindrucksvollen Gebäuden bis zu düsteren Straßenszenen kommt es ihm vor allem auf die richtige Location an. „Nicht ich wähle sie aus, sondern sie mich“, erläutert er. „Du musst mit offenen Augen durchs Leben gehen, dann siehst du überall deine Chancen. Ich kann zum Beispiel durch eine Stadt gehen und sehe Skateboarder auf einem Dach herumspielen. Dann denke ich, das könnte funktionieren. Oder ich sehe vielleicht eine Landschaft, die den perfekten Hintergrund für eine Actionaufnahme abgeben würde – irgendetwas daran muss mich faszinieren.“
Auf der Suche nach Perfektion
Holder verlangt viel von sich selbst und von seiner Ausrüstung – mit anspruchsvollen Aufnahmebedingungen und unberechenbarer Action, die nicht nur seine Reflexe, sondern auch die Fokussierungsfunktionen seiner Kamera auf eine harte Probe stellen. Aber es ist die Feinarbeit bei der Komposition, sagt er, die ihn oft zwingt, die eigenen Grenzen zu überwinden. „Bei so vielen Aufnahmen dachte ich: ‚Das wird nie auch nur annähernd an meine Vorstellung heranreichen‘“, meint er. „Die Herausforderung besteht für mich darin, geduldig abzuwarten, bis der Zeitpunkt für die perfekte Aufnahme gekommen ist.“
Eines der eindrucksvollsten Fotos von Holder zeigt einen Skateboarder, der seine Tricks in der Bogenstruktur des Balcombe Viaduct in West Sussex, England ausführt. Er hatte online ein Bild von dem Bauwerk gesehen und war gleich begeistert von den konzentrischen Formen. Die Brückenpfeiler erinnern an Halfpipes, und Holder wusste, dass sie die perfekte Location für Skateboarder-Action sein würden.
„Es hat mich einfach umgehauen, weil es so surreal war und fast manipuliert schien. Es ging mir nicht aus dem Kopf, und ich wusste, dass ich dort etwas fotografieren musste.“
Die Ausführung der Aufnahmen war mehr als schwierig. Zunächst einmal wusste Holder nicht, ob die Bögen überhaupt befahrbar waren. Außerdem musste er die Architektur im Fokus behalten, während er die Action einfing, er brauchte also eine kleine Blende (hoher f-Wert) und eine kurze Verschlusszeit – was bedeutete, dass er die ISO-Empfindlichkeit erhöhen musste. „Körnigkeit, Schärfentiefe und Verschlusszeit mussten genau ausbalanciert werden“ erläutert er.
Es dauerte zwei Tage, sich an die ungewöhnlichen Skateboarding-Bedingungen zu gewöhnen und mit dem Licht und der Positionierung zu experimentieren, aber der harte Einsatz zahlte sich aus, und Holder bekam seine Aufnahme. „Es war ein unglaubliches Gefühl, das alles zu sehen – das Licht in diesem Tunnel mit den kleinen Schatten auf jedem Bogen und den Skateboarder, der seinen Trick dort vorführte“, sagt Holder. „Ich wusste, dass es ‚das Bild‘ werden würde, weil der Trick so auf den Punkt und das Licht mit seinen leichten Strahlen von den Seiten so perfekt war. Ich überlegte, ob wir etwas besser machen könnten – eine andere Position, ein anderes Licht – aber als ich das Bild sah, war mir klar, dass es genau das sein würde.
Die Versuchung ist groß, das Bild anders aufzunehmen, die Aufnahme schneller abzuwickeln – aber ich will mir später nicht das Foto ansehen und denken: ‚Nicht schlecht, aber es hätte besser sein können.‘ Geduld zu bewahren ist nicht einfach, aber ich muss mich zwingen, abzuwarten.“
Actionfotografie im Kunststil
Leistungsstarke, zuverlässige Ausrüstung
Holders Motive sind oft sehr klein und nur als Silhouette zu sehen. Für solche Kompositionen sind technische Präzision und die beste Ausrüstung erforderlich. Holder ist Canon Nutzer, seit er vor zwei Jahrzehnten das erste Mal eine Canon EOS 30 verwendete. In den letzten Jahren war die Canon EOS 5D Mark IV seine bevorzugte Kamera. „Mir gefällt, wie intuitiv sie ist“, meint er. „Ich brauche nicht zu überlegen: ‚Wo ist diese Taste?‘ Sie fügt sich so natürlich in meine Hand, sie ist fast ein Teil von mir. Die Bildqualität ist einfach überragend“, fährt er fort. „Ich kann bei schlechten Lichtverhältnissen fotografieren, und sie hat einen hervorragenden Dynamikumfang.“
Holders Lieblingsobjektiv ist das Canon EF 70-200mm 1:2,8L IS II USM (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell EF 70-200mm 1:2,8L IS III USM). „Beim Heranzoomen reduzierst du die Schärfentiefe“, sagt er. „Wenn etwas ein bisschen weiter entfernt ist, rückt es näher an dein Motiv heran, und das ist entscheidend für den Stil meiner Fotos. Wenn ich für den Rest meines Lebens nur ein Objektiv verwenden könnte, wäre es dieses.“
Umstieg auf spiegellose Kameras
In letzter Zeit hat Holder mit der spiegellosen Vollbildkamera Canon EOS R5 fotografiert und dabei festgestellt, dass seine Ausrüstung alles mitmacht, egal wie viel er ihr abverlangt. Das gilt auch für oft übersehene Designaspekte. „Wenn du bei Aufnahmen in einem Schneesturm das Objektiv einer herkömmlichen Systemkamera wechselst, ist sie in der Mitte offen, und jeder Partikel kann auf den Sensor gelangen“, sagt er. „Die EOS R5 schließt automatisch die Blende, um sie zu schützen.“
Auch wenn es um die eigentlichen Actionaufnahmen geht, ist Holder von der Handhabung und der kompromisslosen Leistung der EOS R5 mit ihren bis zu 20 B/s. beeindruckt. „Für mich als Actionfotografen sind die schnellen Bildfrequenzen ideal“ kommentiert er. „Wenn ich die EOS R5 in der Hand halte, sind die Größe und das Gewicht absolut perfekt. Die Wetterversiegelung fühlt sich noch besser an als bei der EOS 5D Mark IV.“
Auch die Bildstabilisierung im Gehäuse der EOS R5, die mit bis zu 8 Stufen vor Verwacklungsunschärfen schützt, macht die Kamer attraktiv. Nicht dass Holder normalerweise Handaufnahmen macht. „Meistens verwende ich ein Stativ“, erklärt er. „Aber Stative haben Gewicht, und wenn ich im Schnee durch die Landschaft trabe, kann ich nicht immer eins mitnehmen. Deshalb freue ich mich über die Bildstabilisierung der Kamera. Ich hoffe sogar darauf, dass mein Stativ jetzt ein bisschen Staub ansetzen wird!“
Die ultimative Herausforderung
Trotz seiner beachtlichen Erfolge ist Holder darauf aus, die Grenzen der Fotografie noch weiter zu sprengen. „Ich bin immer auf der Suche nach dem perfekten Bild. Manchmal kann ich nachts nicht schlafen, weil ich an Bilder denke. Das treibt mich an, und ich glaube, das wird sich nie ändern.“
Und was wären seine Traumaufnahmen? „Ich würde mit einem BMX-Fahrer durch die europäischen Städte reisen“, wünscht er sich. „Ich hätte überall freien Zugang. Wenn mich also ein Gebäude inspiriert, könnte ich sofort hingehen und drinnen oder auf dem Dach fotografieren. Normalerweise dauert es ewig, eine Erlaubnis zubekommen, oder es ist einfach verboten. Man darf zum Beispiel nicht mit einem BMX in ein Museum. Das wäre also mein Traum, auch wenn es eigentlich unmöglich ist!“
Unmöglich? Das Wort kennt man doch von Holder gar nicht. „Ich folge keinen festen oder bestimmten Regeln“ sagt er. „Ich lasse mich vom Instinkt treiben. Ich versuche immer, das endgültige Bild zu visualisieren und die perfekte Komposition zu planen, bevor es losgeht. Wenn dann alles eingerichtet ist, stehe ich einfach da und versuche, den richtigen Moment einzufangen.“
Lorenz Holders Ausrüstung
Das Kit, das die Profis für ihre Fotos verwenden
Kameras
Canon EOS R5
Du solltest überdenken, was du über spiegellose Kameras weißt. Die kompromisslose Leistung der EOS R5 revolutioniert das Fotografieren wie das Filmemachen. Dazu Holder: „Für mich als Actionfotografen sind die schnellen Bildfrequenzen ideal.“
Canon EOS 5D Mark IV
Speziell für beste Leistung in jeder Situation konzipiert, ist die EOS 5D Mark IV eine erstklassig konstruierte Allround-Kamera, die in jeder Hinsicht überzeugt. „Mir gefällt, wie intuitiv die Kamera ist. Sie fügt sich so natürlich in meine Hand, sie ist fast ein Teil von mir“, meint Holder.
Objektive
Canon RF 70-200mm F2.8L IS USM
Als unverzichtbares Objektiv im professionellen Trio der Zoomobjektive ist das RF 70-200mm F2.8L IS USM ideal für Nachrichten, Sport und Reisen. „Dieses Objektiv ist besonders flexibel. 70 mm ist für mich ein ziemlich weiter Winkel, und mit den 200 mm erhalten ich eine sehr gute Komprimierung für Landschaften“, erklärt Holder.
Canon RF 24-70mm F2.8L IS USM
Mit dem 24-70mm-Zoom, der hohen Lichtstärke und einem 5-Stufen-Bildstabilisator bekommt die spiegellose Vollformat-Fotografie den professionellen Touch. „Ich mag die 24-70mm, weil sie eine große Blendenöffnung hat. So erhalte ich immer scharfe Aufnahmen, auch wenn es dunkler ist.“
Canon RF 15-35mm F2.8L IS USM
Ultraweit und superscharf dank der optischen Qualität der L Serie und 5-Stufen-Bildstabilisator für dynamische Blickwinkel auch auf engstem Raum-
Zubehör
Canon Speedlite EL-1
Schnell, präzise und absolut zuverlässig – das Speedlite EL-1 liefert genau die Leistung, die Profis brauchen, wenn es drauf an kommt.