Im Jahr 2017 kündigte Pie Aerts seinen Bürojob, um Fotograf zu werden. Es war zwar ein mutiger Sprung ins Unbekannte, doch Aerts wusste, dass er die Inspiration und Motivation hatte, um erfolgreich zu sein. Seine Inspiration zog er aus seiner lebenslangen Liebe zur Fotografie und Kunst in physischer Form: Bücher, Gemälde, Drucke. Seine Motivation war der Wunsch, einen Planeten zu bewahren, der eindeutig unter der zunehmenden Loslösung der Menschheit von der Natur leidet.
Vier Jahre später hat sich diese gewagte Entscheidung für Aerts – inzwischen renommierter Naturfotograf, Naturschützer und Canon Botschafter – ausgezahlt. Heute setzt er seine Leidenschaft für Fotografie und gedruckte Kunst ein, um die Kluft zwischen Mensch und Natur zu untersuchen – und um zu helfen, diese Kluft zu überwinden.
Im Jahr 2020 startete Aerts sein bisher größtes Projekt – Prints for Wildlife – das Wildlife-Fotografen aus der ganzen Welt zusammenbrachte. Bei dem Projekt wurden mit Fotodrucken Spenden für afrikanische Wildtierreservate gesammelt, die von der Covid-19-Pandemie betroffen sind.
Hier erklärt Aerts, wie das Anfertigen von Drucken seiner Arbeit von grundlegender Bedeutung für seine Karriere als Fotograf und seine fortlaufende Naturschutzmission war, um die Menschheit wieder stärker mit der Natur zu verbinden.
Menschen und Natur durch Fotodrucke zusammenbringen
Was steckt hinter deinem starken Fokus auf Naturschutz, und wie siehst du die Kluft zwischen Mensch und Natur?
„Ich fürchte, dass das, was wir derzeit verlieren, für immer verloren sein wird. Als Fotograf bin ich dafür verantwortlich, den Menschen das bewusst zu machen. Wenn man Ökosysteme und Arten retten will, braucht man Lösungen, die beim Menschen ansetzen. Wir müssen die Menschen in die Lage versetzen, die Natur vor ihrer Haustür zu schützen. Viele Menschen, die in der Nähe von Parks in Afrika oder Südamerika leben, kümmern sich verständlicherweise nicht um Naturschutz, weil sie schlichtweg damit beschäftigt sind zu überleben. Und dazu haben einige vielleicht keine andere Wahl, als ökologisch schädliche Berufe wie die Wilderei auszuüben. Sie werden dann unfairerweise als der Kern des Problems angesehen – und hier zeigt sich die Kluft.
„Wenn die Gelder für den Naturschutz besser verteilt würden, wäre das schon ein großer Schritt. Und das ist meine wahre Leidenschaft – zu zeigen, dass die Rettung des Planeten zuerst die Rettung der Menschen erfordert.“
Besitzt du eine Canon Ausrüstung?
Kannst du uns von monatelangen Initiative „Prints for Wildlife“ erzählen, die du während der Covid-19-Pandemie gemeinsam mit Marian ins Leben gerufen hast?
„Im März 2020 freuten sich die Menschen, dass die Natur Raum zum Atmen bekam. Ohne Tourismus und Flugverkehr konnte sich der Planet erholen. Aber die Auswirkungen des verminderten Tourismus auf Afrika waren nur wenigen bewusst. Marian und ich lasen davon und erkannten, dass die fehlende Finanzierung den Naturschutz um Jahrzehnte zurückwerfen würde.
„Die meisten Mittel für den Naturschutz kommen aus dem Tourismus – die Leute zahlen Parkgebühren, übernachten in Hotels. Aber all das hörte über Nacht auf. Das bedeutete, dass die Ranger nicht mehr für den Schutz der Nationalparks bezahlt wurden. Die Menschen in diesen Gebieten würden bald wieder zu Wilderei, Abholzung oder anderen illegalen Aktivitäten übergehen.
„Also beschlossen wir, 100.000 Dollar für die nichtstaatliche Natur- und Tierschutzorganisation African Parks zu sammeln, eine Organisation mit einem menschenorientierten Ansatz. Wir kontaktierten Wildlife-Fotografen und baten sie jeweils um ein Bild. Diese Bilder verkauften wir als limitierte Drucke für je 100 Dollar. Die Kampagne ging viral, und Tausende von internationalen Fotografen nahmen teil, um einen Beitrag zum guten Zweck zu leisten. Am Ende haben wir 125 Fotografen zusammengebracht, 6.600 Drucke verkauft und fast 700.000 Dollar gesammelt.“
Wann und warum hast du mit dem Drucken deiner Fotografien angefangen?
„Ich habe 2017 angefangen, meine Drucke zu verkaufen. Ich habe einen umfassenden Hintergrund im Printbereich: Ich sammle Bücher und mag gute Geschichten in Zeitungen und Magazinen. Der Schritt, meine eigenen Arbeiten zu drucken, lag daher nahe. Ich hatte auch genug von der „Swipe and like“-Kultur, wo deine Arbeit das Publikum sofort ansprechen muss. Das war mir am Online-Geschäft unsympathisch.“
Und wie tragen die Fotografien und Drucke deiner Meinung nach dazu bei, die Verbindung von Mensch und Natur wieder zu stärken?
Um den Planeten zu schützen, ist der erste Schritt, jedem die Schönheit der Natur bewusst zu machen. Dann sind die Menschen eher bereit, für diese Schönheit zu kämpfen oder Geld zu spenden.
„Wenn du ein Bild auf deine Website stellst, wird es irgendwann weg sein. Instagram-Posts verschwinden für immer in den Feeds. Bei Drucken ist das ganz anders: Sie sind bei den Leuten zu Hause, und diese begegnen täglich demselben physischen Bild. Das lässt sich digital unmöglich replizieren. Wenn es mir gelingt, die Leute zum Rausgehen zu bewegen, nachdem sie einen Druck erworben haben; wenn der Druck sie zu Hause täglich daran erinnert, dass es sich lohnt, für die Natur zu kämpfen – dann ist das großartig."
Hat das Drucken deinen fotografischen Prozess irgendwie beeinflusst? Wählst du Motive mit dem endgültigen Druck im Hinterkopf aus?
„Es ist schwierig, mit dem Gedanken an Drucke mit hohen Verkaufszahlen zu fotografieren. Wenn ich ins Feld gehe, skizziere und visualisiere ich viel im Voraus. Aber es ist knifflig: Wenn du nur diese Konzepte im Kopf hast, fotografierst du am Ende zu einseitig. Inzwischen basieren 50 % meiner Arbeit auf meinen Skizzen oder auf anderen Arbeiten, die ich schätze. Die übrigen 50 % sind völlige kreative Freiheit.
„Wenn man gedruckte Bilder produziert, ist es wichtig, das Endprodukt im Auge zu behalten. Ich habe gelernt, stets zu bedenken, wie ein Bild nach der Bearbeitung in Adobe® Photoshop® oder Adobe® Photoshop® Lightroom® aussehen wird. Ich versuche immer, die Erfahrung, die ich im Feld mache, wiederzugeben: Es ist Mittag, eine Giraffe durchquert die Ebene, es ist heiß, staubig und windig. Meine endgültigen Bilder müssen dieses Gefühl vermitteln.“
Du druckst nicht nur im Labor, sondern häufig auch zu Hause. Warum hast du dich zum Drucken zu Hause für den Canon imagePROGRAF PRO-1000 entschieden?
„In erster Linie ging es mir um Schnelligkeit – ich will die Leute nicht warten lassen, wenn im Labor viel los ist. Aber ich wollte auch immer mehr die Kontrolle über die Qualität der von mir verkauften Drucke haben. Die Möglichkeit, zu Hause in den Formaten zu drucken, die ich am häufigsten verkaufe – DIN A3 und DIN A2 – war wichtig, und der Canon imagePROGRAF PRO-1000 druckt bis DIN A2. So habe ich die Kontrolle über den gesamten Prozess. Die Qualität der Drucke ist ebenfalls hervorragend.“
Das richtige Papier für deine Kunstdrucke auswählen
Nachhaltigkeit ist für dich offensichtlich unglaublich wichtig. Inwiefern wird deine Wahl des FineArt-Papiers von deinen Zielen als Naturschützer beeinflusst?
Ich denke, die meisten Menschen, mich selbst eingeschlossen, sind bis letztes Jahr davon ausgegangen, dass Papier von Bäumen kommt – ohne weitreichendere Auswirkungen auf die Natur. Aber dann [fand ich heraus], wie viel Chemikalien und Wasser bei der Papierherstellung verbraucht werden, und wie viel Giftmüll entsteht, und das entsetzte mich.
„Also habe ich angefangen, mein Druckgeschäft so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Der erste Schritt war die Verwendung von Papier der Natural Line von Hahnemühle. Dabei sind null Chemikalien im Spiel, und der Wasserverbrauch ist 80 % geringer als normal. Wir haben die gesamte „Prints for Wildlife“-Kampagne auf diesem Papier gedruckt, und ich arbeite derzeit auch an nachhaltigen Versandlösungen.“
Du bist gerade dabei, von der Canon EOS 5D Mark IV auf die Canon EOS R5 umzusteigen. Beeinflusst das Wissen, dass du das Endprodukt drucken wirst, deine Wahl der Ausrüstung?
„Ja, ganz erheblich. Vor allem, weil ich Drucke in Formaten von über 200 x 300 cm verkaufe. Wenn man mit solchen Größen arbeitet, braucht man die besten Sensoren. Je größer der Sensor, desto mehr Schärfe im gedruckten Bild.
„Nicht jedes Bild muss gestochen scharf sein. Man kann auch absichtlich ein unscharfes Bild machen oder die Schönheit der Unvollkommenheit akzeptieren. Aber wenn man auf Schärfe abzielt, sollte man sich nicht von der Sensorgröße einschränken lassen. Der Sensor der Canon EOS R5 liefert die beste Qualität außerhalb des Mittelformats, aber man braucht nicht unbedingt die teuerste Kamera auf dem Markt. Eine Canon EOS 5D Mark IV oder Canon EOS 6D Mark II bietet ausreichend Schärfe.“
Warum war „Prints for Wildlife“ deiner Meinung nach letztendlich so erfolgreich? Was hat das Anfertigen von Drucken bewirkt, was die digitale Fotografie allein nicht konnte?
„Würdest du während einer Pandemie, wenn du nicht sicher bist, ob du deinen Job behältst, 100 Dollar für den Schutz Afrikas spenden? Aber was wäre, wenn du im Gegenzug etwas bekommen würdest – zum Beispiel einen Abzug von einem Fotografen, der normalerweise für 2.500 Dollar verkauft wird?
„Die Kampagne war aufgrund dieses neuen Ansatzes so erfolgreich“, fügt Aerts hinzu. „Wir haben versucht, Menschen, die normalerweise nicht in der Lage oder nicht dazu bereit wären, für die Erhaltung Afrikas zu spenden, davon zu überzeugen, dies zu tun. Weil sie im Gegenzug ein physisches Produkt erhielten – und es hat funktioniert."
Ausrüstung von Pie Aerts
Die Ausrüstung, die Profis für ihre Fotos verwenden
Kameras
Canon EOS R5
Die kompromisslose Leistung der EOS R5 revolutioniert das Fotografieren und Filmemachen. „Der Canon EOS R5 Sensor liefert die beste Qualität außerhalb des Mittelformats“, sagt Aerts.
Canon EOS 5D Mark IV
Egal was du aufnimmst – du erhältst durchgehend professionelle Leistung und kompromisslose Bildqualität.
Canon EOS 6D Mark II
Ob du ambitionierte Projekte realisieren oder den Schritt in die professionelle Fotografie wagen willst – die EOS 6D Mark II gibt dir alles, was du brauchst, um spannende neue Wege einzuschlagen.
Objektive
Canon RF 24-70mm F2.8L IS USM
Das Canon RF 24-70mm gehört zu den essentiellen Trinity-Objektiven von Canon und wartet mit hoher Lichtstärke und Bildstabilisierung sowie einem Nano USM Motor für geräuschlose Fokussierung auf. „Sowohl bei 1:2,8 als auch bei 1:11 ist es wunderschön. Außerdem ist es recht leicht, sodass man einen großen Brennweitenbereich für überraschend wenig Gewicht bekommt“, sagt Aerts.
Canon RF 70-200mm F2.8L IS USM
Halte die Welt mit herausragender Flexibilität und Qualität fest – das superkompakte 1:2,8 Telezoom bietet einen 5-Stufen-Bildstabilisator, der hervorragende Ergebnisse bei der Arbeit aus freier Hand ermöglicht, eine präzise Fokussierung bis zu einer Naheinstellgrenze von 0,7 m und den schnellsten AF aller Zeiten. Aerts: „Das ist ein fantastisches Objektiv für die Wildlife-Fotografie. Es bietet die perfekte Entfernung, um Bilder von Tieren zu machen, ohne ihr natürliches Verhalten zu stören.“
Canon EF 500mm f/4L IS II USM
ideal für Tier-, Natur- und Sportfotografen. „Das Canon EF 500mm f/4L IS II USM ist für Wildlife-Fotografie und -Drucke bahnbrechend“, schwärmt Aerts. „Sein geringes Gewicht macht es möglich, damit aus der Hand zu fotografieren. Der Autofokus ist unglaublich schnell, und seine Schärfe liefert eine hervorragende Definition beim Druck in großen Formaten.“
Canon EF35mm f/1.4L II USM
Ein Standard-Weitwinkelobjektiv mit natürlicher Perspektive, erstklassigen Low-Light-Eigenschaften und außergewöhnlicher optischer Leistung – ganz so wie Reportagefotografen es lieben. Aerts sagt: „Dieses Objektiv ist mein bester Freund. Ich kenne die Fokusdynamik so gut – ich könnte sie fast mit verbundenen Augen verwenden.“
Canon EF 200-400mm F4 L IS USM Extender 1.4x
200-400mm, 1:4 Telezoom-Objektiv der Profi-Klasse mit integriertem 1,4fach Extender zur Erweiterung der Brennweite auf 280-560mm. „Wenn ich nur ein Objektiv mitnehmen könnte, wäre es das 200-400mm, weil ich weiß, dass einige Tiere für das 70-200mm zu weit entfernt sein werden. Es wäre verwegen, ohne dieses Objektiv auf eine Reise nach Afrika zu gehen“, sagt Aerts.
Zubehör
Canon imagePROGRAF PRO-1000
Mit dem imagePROGRAF PRO-1000 drucken Sie sicher und detailgetreu. „So habe ich die Kontrolle über den gesamten Prozess“, erklärt Aerts. „Auch die Qualität des Drucks ist hervorragend, besonders wenn man gutes Papier verwendet.“
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