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Was hinter der Action steht: eine Anleitung für die Sportporträtfotografie

Vom Aufbau einer Vertrauensbasis bis zum stetigen Streben nach Verbesserung – Canon Botschafter Łukasz Skwiot erklärt, wie er an die Aufnahme eines einzigartigen Sportporträts herangeht.
Ein muskulöser, oberkörperfreier Athlet mit einem gezwirbelten Schnauzbart verzieht das Gesicht vor Anstrengung, während er zwei Gymnastikringe umklammert.

Als Sportporträtfotograf ist es das Ziel von Canon Botschafter Łukasz Skwiot, die Dramatik und die Leidenschaft des Sports wiederzugeben, sodass der Betrachter sowohl mit den Athleten als auch dem Umfeld, in dem sie antreten, eine Verbindung spürt. „Wir wollten die Muskeln und die Athletik dieses Models hervorheben, weshalb ich eine Beleuchtung und einen Aufbau ausgewählt habe, wo viele Kontraste entstehen“, erklärt Skwiot dieses beeindruckende Bild. „Oft ist der starke Kontrast von Licht und Schatten bei kommerziellen Bildern nicht gewünscht, aber in diesem Fall hatte ich freie Hand. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X Mark III und einem Canon EF 70-200mm f/2.8L IS II USM Objektiv (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EF 70-200mm f/2.8L IS III USM) bei 80 mm, Verschlusszeit 1/250 Sek., Blende 1:4 und ISO 160. © Łukasz Skwiot

Während viele Sportfotografen an exotischen, glamourösen Orten arbeiten, ist Łukasz Skwiot oft in einem kleinen Umkleideraum zu finden, wo er nur wenige Minuten hat, um ein beeindruckendes Titelbild einzufangen.

Im Laufe seiner Karriere fand sich Skwiots am Spielfeldrand von Fußball-, Handball- und Basketballspielen sowie bei intimen Porträt-Shootings wieder. In diesen Situationen ist die Zeit normalerweise begrenzt und die Erwartungen sind stets hoch, dennoch muss er in jeder Umgebung fesselnde Bilder produzieren. „Als Fotograf liegt es an mir, ein Konzept zu entwickeln, das ein verblüffendes Endergebnis liefert“, erklärt er.

„Ich arbeite gerne mit hartem, kontrastreichen Licht, um gestochen scharfe, gesättigte Bilder zu erhalten“, fährt er fort. „Oft nutze ich Spezialeffekte wie Rauch, Staub oder Wasser, um Bilder zu erschaffen, die ins Auge fallen, wenn man an ihnen vorbeigeht.“

Skwiot betont jedoch, dass jedes Aufnahmekonzept sowohl durch den Sport als auch die beteiligte Person geprägt wird. „Jeder Sport ist anders, jede Disziplin ist anders – folglich fange ich für jedes Shooting bei Null an“, sagt er. „Ich versuche, sowohl die Dynamik des Athleten als auch die der Disziplin wiederzugeben.“

Ein American-Football-Spieler hält den Ball in einem Arm und scheint auf die Kamera zuzurennen, während er von weißem Rauch und Staub umgeben ist.

„Eines der kompliziertesten Fotos, das ich in meiner Karriere aufgenommen habe“, sagt Skwiot über dieses Bild, das im Rahmen einer Marketingkampagne für den Meister der polnischen American Football League Panthers Wrocław entstand. „Es zeigt einen Wettkämpfer, der über aufsteigenden Staub springt und von drei externen Studiolampen beleuchtet wird. Die Verwendung des 50,6-Megapixel-Sensors der Canon EOS 5DS in Kombination mit einer hohen Blendenzahl erzielte ein gestochen scharfes Bild, das sich für großformatige Werbung eignet. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS und einem Canon EF 85mm f/1.4L IS USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/125 Sek., Blende 1:9 und ISO 320. © Łukasz Skwiot

Der professionelle Fußballspieler Robert Lewandowski hält in einer Lederjacke und einem dunkelgrauen Hemd eine goldene Trophäe vor seiner Brust.

Durch erfolgreiche Foto-Shootings mit einem der Top-Fußballspieler Polens, Robert Lewandowski ging es mit Skwiots Karriere aufwärts. „Das war ein Titelbild-Shooting mit Lewandowski für die Zeitschrift Pilka Nożna. Ich hatte nur wenige Minuten, um die Aufnahme zu machen, was an sich schon stressig genug ist, aber wenn du mit Top-Spielern zusammenarbeitest, ist das zusätzlicher Stress“, sagt Skwiot. Aufgenommen mit einer Canon EOS-1D X (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS-1D X Mark III) mit einem Canon EF 50mm f/1.4 USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/250 Sek., Blende 1:3,5 und ISO 320. © Łukasz Skwiot

Persönlicher Touch:

Zwar haben seine Bilder ein markantes, unerschrockenes Aussehen, doch sie sind stets persönlich. „Meiner Meinung nach“, erklärt er, „machen Emotionen 60 % eines perfekten Fotos aus und die Lichtverhältnisse 40 %.“

Doch wie hält er die Emotionen und die Persönlichkeit seiner Motive, insbesondere unter Zeitdruck, fest?

„Ich arbeite mit Athleten, nicht mit Models“, gibt Skwiot zu. „Die Arbeit unterscheidet sich von der mit professionellen Models. Athleten wissen nicht, was sie mit ihren Händen machen oder wie sie dastehen sollen. Das macht es unter Umständen schwierig natürliche Emotionen einzufangen. Das wichtigste ist, eine Vertrauensbasis aufzubauen, denn dann wird es leichter, den Spieler zu leiten und in Pose zu bringen.“

Um das zu erreichen, geht Skwiot auf persönliche Weise an das Projekt heran. „Es ist wichtig, den Athleten zu kennen. Für welche Angewohnheiten kennt man sie am meisten? Wenn sie Tattoos haben, lohnt es sich vielleicht, diese zu zeigen. Vielleicht zelebrieren sie einen Treffer auf eine Art, die zu ihrem Markenzeichen geworden ist? Ich bereite mich immer vor und bringe Wissen über die Person mit, weil ich eine Verbindung zu ihr aufbauen muss, um ihr die Befangenheit zu nehmen.“

Skwiots Herangehensweise ist aus seiner Erfahrung entstanden, seine eigene Zurückhaltung ablegen zu müssen, um sich in der Branche zu etablieren. „Ich war immer eine ausgesprochen schüchterne Person und habe es vermieden, Bilder von Menschen zu machen. Aber die Arbeit als Fotojournalist für die Zeitschrift Piłka Nożna hat mich davon überzeugt, mit der Sportporträtfotografie weiterzumachen.

„Ich musste einfach fotografieren“, erklärte er. „Als ich das erste Mal ein Porträt eines Fußballspielers aufgenommen habe, war das sehr unangenehm für mich. Das war, als ob ich von einer Klippe ins Wasser springen würde, aber ich musste das tun. Es war nicht perfekt, aber das war mein Tor zum nächsten Shooting und dem Shooting danach.“

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Athlet Marcin Lewandowski steht mit zur Seite gestreckten Armen in einem grünen, ärmellosen Sportoberteil in einer Wolke aus Magnesiumstaub.

Skwiot verwendete eine Canon EOS R5, um dieses Foto des polnischen Mittelstreckenläufers aufzunehmen. „Durch die brillante Auflösung der EOS R5 kannst du selbst einzelne Staubpartikel abbilden“, sagt Skwiot. „Außerdem blieben Lewandowskis Augen durch den AF scharf und gingen nicht im Staub unter. Bei solchen Fotos gibt es keine zweiten Chancen – die Kamera muss beim ersten Versuch funktionieren.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 und einem Canon RF 24-70mm F2.8L IS USM Objektiv bei 47 mm, Verschlusszeit 1/200 Sek., Blende 1:9 und ISO 100. © Łukasz Skwiot

Athlet Marcin Lewandowski posiert in einem blauen Pullover und einem hellgrauen Jackett in einem kleinen Raum, der durch starkes Gegenlicht beleuchtet wird, für die Kamera.

Ein weiteres Bild von Skwiots Porträt-Shooting mit Marcin Lewandowski. Dieses Mal trägt der Athlet Kleidung für einen förmlichen Anlass. „Ich habe starkes Gegenlicht verwendet, damit das Licht die Silhouette des Models hervorhebt“, sagt Skwiot. Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 mit einem Canon RF 24-70mm F2.8L IS USM Objektiv bei 60 mm, Verschlusszeit 1/200 Sek., Blende 1:9 und ISO 100. © Łukasz Skwiot

Planung und Beleuchtung

Als sein Selbstvertrauen stieg, erhielt Skwiot zunehmend herausfordernde Aufträge, so auch den ultimativen Test – Shootings für das Titelblatt. „Meistens sage ich den Athleten nicht, dass wir ein Titelbild aufnehmen, weil sie dadurch normalerweise verkrampfen, und das will ich vermeiden“, berichtet er. Außerdem lernte er, sich nicht zu sehr darauf zu konzentrieren, mit einem bestimmten Layout vor Augen zu arbeiten. „Du musst den Aufbau deines Bildes im Kopf haben und Platz für den Namen der Zeitschrift und die Schlagzeilen lassen“, erklärt er. „Aber es ist schon vorgekommen, dass das geplante Titelbild nicht das interessanteste war. Redakteure können das Zeitschriftenlayout verändern, deshalb versuche ich, dass mein gesamtes Material auf dem gleichen Level ist.“

Skwiots Detailgenauigkeit beginnt bereits lange vor dem eigentlichen Shooting. „Ein wichtiger Schritt ist die Planung des Shootings und das Erstellen eines Moodboards“, erklärt er. „Meine Freundin Angelika, die häufig die künstlerische Leitung bei meinen Shootings übernimmt, hilft mir sehr. Die Auswahl von der Art der Beleuchtung, Anzahl der Lampen sowie Art der Modifikatoren erfolgt je nach dem Shooting-Konzept und dem Effekt, den ich oder Kunde gerne hätte.“

Skwiot bevorzugt die Arbeit im Studio, wo er die Kontrolle über die Beleuchtung hat, aber er fotografiert auch häufig vor Ort. „Shootings unter freiem Himmel sind wetterabhängig und normalerweise mobiler, deswegen nehme ich weniger Ausrüstung mit“, erzählt er. „Wenn ich in einem Fitnessstudio arbeite, besteht die Herausforderung oft darin, eine Komposition auszuwählen, die nicht vom Athleten ablenkt. Fitnessstudios sind auf körperliche Ertüchtigung ausgelegt – nicht auf Fotografie. Es ist also die Aufgabe des Fotografen, das Endergebnis so interessant wie möglich zu gestalten.“

A portrait of a model in a white jacket in front of a busy but blurred street.

Die besten Canon Objektive für die Porträtfotografie

Die Fotografinnen Guia Besana und Félicia Sisco sowie Mike Burnhill von Canon geben Expertentipps zu den besten Canon Objektiven für perfekte Porträts.
Der polnische UFC-Kämpfer Marcin Tybura sieht mit erhobenen Fäusten, als ob er bereit für einen Kampf wäre, und stechendem Blick in die Kamera.

Der polnische UFC-Kämpfer Marcin Tybura posiert für Skwiots Kamera. „Für dieses Shooting habe ich einen Hintergrund mit orangefarbenem Streifen als Gegenlicht in den Farben des Sponsors, für den ich diese Werbekampagne erstellte, verwendet“, so Skwiot. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark III (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS 5D Mark IV) mit einem Canon EF 85mm f/1.8 USM Objektiv, Verschlusszeit 1/200 Sek., Blende 1:8 und ISO 100. © Łukasz Skwiot

Die richtige Ausrüstung für den Auftrag auswählen

Wenn die Priorität nicht bei der Bildgröße liegt, greift Skwiot zu der Canon EOS-1D X Mark III. „Durch ihre Geschwindigkeit von 16 B/s kann ich in Kombination mit schnellen Studiolampen unglaublich dynamische Bilder erschaffen“, erklärt er.

In letzter Zeit nutzt Skwiot die EOS R System-Technologie, wobei seine bevorzugte Kombination aus der Canon EOS R5 und dem Canon RF 85mm F1.2L USM Objektiv besteht. „Der 45-MP-Sensor bietet die brillante Auflösung, die für Werbekampagnen nötig ist, sowie eine großartige Farbdynamik“, sagt er. „Den größten Unterschied macht für mich jedoch der Autofokus, durch den ich mich auf die Bildeinstellung statt auf den Fokus konzentrieren kann. Ich kann den Athleten am Bildrand positionieren und mir sicher sein, dass der Fokus perfekt ist. Es ist so viel einfacher Autofokus-Punkte für das gesamte Bild zu haben – jetzt muss ich mir nur noch über die Bildeinstellung Gedanken machen, wodurch ich schneller arbeiten kann.

„Durch das RF 85mm F1.2L USM Objektiv erhalte ich die perfekte Entfernung zum Model, sodass die Kommunikation besser funktioniert. Außerdem gibt es keine Verzerrung, wodurch die Proportionen perfekt sind. Viel wichtiger ist jedoch, dass dieses Objektiv ein brillantes optisches Design hat – ich liebe seine Schärfe. Außerdem verwende ich starkes Gegenlicht, das auf die Kamera gerichtet ist, weshalb ich das Wegfallen von spiegelnden Lichtreflexionen schätze.“

Außerdem fügt Skwiot hinzu, dass, im Falle von beweglichen Motiven, die Fähigkeit des AF, diesen im gesamten Bildausschnitt zu folgen, in Kombination mit der EOS R 5 Geschwindigkeit von 12 B/s für Reihenaufnahmen „mir die größte Chance gibt, beim ersten Versuch erfolgreich zu sein“.

Ein Monochrom-Bild eines American-Football-Spielers, der in einem Stadium mit dem Ball in der ausgestreckten Hand unter einem grellen Flutlicht durch die Luft segelt.

Egal ob er in einem Studio oder vor Ort ist: Skwiot plant seine Shootings stets sorgfältig. „Ich gebe meinen Kunden nur sehr selten Schwarzweiß-Fotos, aber bei der Vorbereitung dieses Shootings, hatte ich die Idee, eine extrem kontrastreiche Kulisse zu gestalten – ein weißes Outfit, ergänzt durch starke Schweinwerfer vor dem schwarzen Nachthimmel. Der Wechsel zu Schwarzweiß unterstrich diese Idee und verlieh zusätzliche Dramatik“, sagt er. Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon RF 15-35mm F2.8L IS USM Objektiv bei 31 mm mit einer Verschlusszeit von 1/200 Sek., Blende 1:5 und ISO 640. © Łukasz Skwiot

Meinungen ändern

Erfolgreiche Shootings mit dem Kapitän der polnischen Fußballnationalmannschaft, Robert Lewandowski, und dem Meister der polnischen American Football League, Panthers Wrocław, haben Skwiots Bekanntheitsgrad ohne Zweifel gesteigert. Aber er hat nicht vor, einen Gang zurückzuschalten.

„Wenn du etwas erreichen willst, musst du daran glauben und dich stetig verbessern“, meint er. „Momentan ist der Markt sehr dynamisch, also kannst du dich nicht auf deinen Lorbeeren ausruhen. Ich versuche jedes folgende Shooting besser zu machen als das davor. Ich versuche ständig, mein Wissen zu erweitern und die Art und Weise wie ich Licht verwende und meine Fotos verarbeite zu optimieren, um meinen Kunden die beste Qualität zu bieten.“

Skwiots Leidenschaft für die Fotografie wird ergänzt durch sein Streben nach neuen Herausforderungen und Gelegenheiten. „Bisher hatte ich noch nicht die Chance, Athleten mit Behinderungen zu fotografieren, aber es ist äußerst wichtig, Vielfalt im Sport zu zeigen. Ich hoffe, dass ich in der Zukunft die Möglichkeit erhalte, mit einem oder zwei Athleten mit Behinderung aus verschiedenen Disziplinen zusammenzuarbeiten – vielleicht als Teil eines persönlichen Projekts. Ich glaube, dabei würden extrem kraftvolle Bilder entstehen.“

Mark Alexander

Łukasz Skwiots Ausrüstung

Das Kit, das die Profis für ihre Fotos verwenden

Łukasz Skwiot's kitbag containing Canon cameras, lenses and accessories.

Kameras

Canon EOS R5

Die kompromisslose Leistung der EOS R5 wird deine Fotografie und Filmaufnahmen revolutionieren...Skwiot erzählt: „Mit der EOS R5 erhalte ich großartige Bildqualität, eine hohe Auflösung und einen großen Dynamikumfang. Gleichzeitig geht die Arbeit durch den AF mit Augenerkennung leichter von der Hand, weil du dich auf die Bildeinstellung statt auf die Fokussierung konzentrieren kannst.“

Canon EOS 5DS

Die Canon EOS 5DS bietet dir die entscheidende Bildschärfe, wenn es darauf ankommt, und einen völlig neuen Blick auf die Welt. „Die EOS 5DS besitzt eine leistungsstarke Auflösung – bis zu 50,6 Megapixel. Die Schärfe und Details sind einzigartig“, so Skwiot.

Objektive

Canon RF 85mm F1.2L USM

Das ultimative Porträtobjektiv der nächsten Generation. Skwiot berichtet: „Ich liebe die Schärfe dieses Objektivs und auch seine ASC-Vergütung (Air Sphere Coating), da ich oft mit starkem Gegenlicht arbeite und diese spiegelnde Lichtreflexionen verhindert.“

Canon EF50mm f/1.4 USM

Mit der schnellen maximalen Blende und dem blitzschnellen AF-System bietet dieses kompakte, leistungsstarke 50-mm-Standardobjektiv Zuverlässigkeit auf jedem Gebiet der Fotografie.

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