Antworten auf Fragen rund um das EOS R System: alles über die spiegellose Vollformatserie von Canon

Querschnitt des Autofokus-Systems einer Canon EOS R3 Kamera und eines RF Objektiv von innen.

Das revolutionäre spiegellose EOS R System und die RF Objektive von Canon setzen neue Maßstäbe bei der Fotografie.

Das EOS R System, das bahnbrechende spiegellose Kamerasystem von Canon, eröffnet neue kreative Möglichkeiten für Fotografen und Filmemacher. Das Herzstück ist das innovative RF Bajonett, das die Nutzung einer Reihe bahnbrechender neuer RF Objektive ermöglicht. Hierzu zählen das beliebte RF 28-70mm F2L USM Zoomobjektiv sowie die innovativen RF 600mm F11 IS STM und RF 800mm F11 IS STM Objektive mit Festbrennweite.

Die EOS R, die erste spiegellose Vollformat-Systemkamera von Canon, war für Fotografen und Filmemacher eine echte Revolution. Dazu kommt die Canon EOS RP, die die Leistung spiegelloser Vollformat-Systemkameras in einem kleinen, leichten Gehäuse vereint und sich damit ideal für Amateurfotografen eignet, die ihre Fotos auf ein neues Niveau bringen möchten.

Neue Produkte der Canon EOS R System Reihe setzen neue Standards für Fotografie und Filmemachen mit spiegellosen Vollformat-Kameras. Die EOS R6 ist eine Hybridkamera, die auch bei wenig Licht eindrucksvolle Bilder und 4K-Videoaufnahmen liefert. Die EOS R5 hingegen sorgt für hochauflösende Aufnahmen mit 45 MP und zukunftssichere Filmaufnahmen in 8K.

Die Flaggschiffkamera der Serie, die Canon EOS R3, brachte einige Innovationen mit sich. Dazu gehören ein Back Illuminated Stacked Sensor, der Reihenaufnahmen mit 30 B/s ermöglicht, ein beeindruckendes Eye Control AF System, das den Autofokus motivabhängig steuert, sowie eine AF-Leistung bei schlechten Lichtbedingungen von bis zu -7,5EV.

Nicht nur unsere Kameraproduktpalette wird ständig erweitert, sondern auch die unserer RF Objektive. Dazu gehören das RF 5.2mm F2.8L Dual Fisheye, das innovative Dual-Objektiv von Canon für 180°-VR-Capture sowie das extra weite Zoomobjektiv RF 14-35mm F4L IS USM und das Makroobjektiv RF 100mm F2.8L Macro IS USM für Makrofotografie. Außerdem gibt es neue Superteleobjektive: das RF 400mm F2.8L IS USM und das RF 600mm F4L IS USM.

Ist eine dieser Canon EOS R System Kameras die richtige für dich? Bietet das EOS R System eine bessere Bildqualität als eine DSLR? Kann ich meine vorhandenen Objektive und Zubehörteile verwenden? Mike Burnhill, Senior Product Specialist bei Canon Europa, beantwortet zwölf häufig gestellte Fragen.

  1. Was ist eine Vollformat-Kamera, und welche Vorteile bietet sie?
  2. Was ist eine spiegellose Systemkamera, und welche Vorteile bietet sie?
  3. Was bedeutet -6.5EV in Bezug auf die Leistung der EOS R6 bei wenig Licht?
  4. Bietet das EOS R System eine bessere Bildqualität als eine DSLR?
  5. Sollte ich eine EOS R Systemkamera oder eine DSLR kaufen?
  6. Kann ich meine vorhandenen Objektive, Blitzgeräte und Zubehörteile zusammen mit EOS R Systemkameras verwenden?
  7. Gibt es Einschränkungen bei der Aufnahme von Videos?
  8. Was bringt es, mit der EOS R5 Videos in 8K aufzunehmen, wenn fast niemand einen 8K-Fernseher hat?
  9. Warum verfügen die verschiedenen EOS R System Modelle über verschiedene Multi-Controller?
  10. Warum sind nur in manchen EOS R Systemkameras zwei Kartensteckplätze integriert?
  11. Warum hat sich Canon dafür entschieden, in der EOS R5 und EOS R6 Bildstabilisierung im Gehäuse einzusetzen?
  12. Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen den einzelnen Kameras der EOS R System Serie?

Canon EOS R3 Kamera mit RF Bajonett.

Das Herzstück des Canon EOS R Systems ist das innovative RF-Bajonett, das einen breiten Hals, einen kürzeren Flanschabstand und eine superschnelle Kommunikation zwischen Objektiv und Gehäuse bietet.

1. Was ist eine Vollformat-Kamera, und welche Vorteile bietet sie?

„Eine Vollformat-Kamera ist eine Kamera mit einem Bildsensor, der ca. 24 x 36 mm misst. Der Sensor hat also die gleichen Abmessungen wie das Bild eines herkömmlichen 35-mm-Films. Bei älteren Digitalkameras kamen oft ein kleinerer Sensor, aber Objektive mit der gleichen Größe zum Einsatz. Eine Vollformat-Kamera kann jedoch den gesamten Bereich der Objektivabdeckung nutzen, daher die Bezeichnung ‚Vollformat‘.“ Das ist der erste Vorteil: Mit dem gleichen Objektiv und der gleichen Brennweite nimmt eine Vollformat-Systemkamera einen größeren Teil der Szene auf, ohne den ‚Brennweitenumrechnungsfaktor‘ einer Kamera mit kleinerem Sensor.“

„Ein weiterer Vorteil ist die simple Tatsache, dass der Sensor größer als ein APS-C-Sensor ist, der ca. 15 x 22 mm misst. Ein Vollformatsensor hat also die 2,5-fache Oberfläche eines APS-C-Sensors. Das bedeutet, dass die Pixel auf dem Vollformatsensor auch dann größer sind, wenn die Sensoren die gleiche Anzahl von Megapixel haben, sodass sie mehr Licht aufnehmen können. Die Bilder haben daher einen größeren Dynamikumfang mit mehr Details sowohl in Schatten- als auch in Highlight-Bereichen. Bei höheren ISO-Einstellungen bedeutet dies auch weniger Bildrauschen.“

Ein Techniker mit weißen Handschuhen reinigt den Sensor einer Canon Kamera.

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„Normalerweise bieten Vollformat-Kameras eine geringere Feldtiefe und eine bessere Kontrolle über die Feldtiefe als Kameras mit APS-C oder kleineren Sensoren. Insbesondere Porträtfotografen lieben das, weil sie Motive deutlicher von reizvoll verschwommenen Hintergründen abheben können.“

Diagramm der Dual Pixel CMOS-Technologie von Canon, das zeigt, wie alle Pixel sowohl den AF nutzen als auch ein Bild erzeugen können.

Dank der Canon Dual Pixel CMOS AF Technologie kann jedes Pixel im Sensor sowohl für die Bildgebung als auch für den AF verwendet werden. So wird die Schärfe über das gesamte Bild hinweg gewährleistet und eine erstaunliche Anzahl wählbarer AF-Messfelder angeboten.

Ein Reiher, der mit einem Fisch im Schnabel mitten in der Bewegung aufgezeichnet wurde.

Die EOS R5, EOS R6 und EOS R3 setzen in dieser Hinsicht neue Maßstäbe. Sie sind mit dem Dual Pixel CMOS AF II System von Canon ausgestattet, das von einem DIGIC X Prozessor gesteuert wird. Der Prozessor nutzt für die erweiterte Motivnachführung das KI-Verfahren Deep Learning, sodass sich selbst schnell bewegende Tiere wie Vögel optimal fotografieren lassen. © Robert Marc Lehmann

2. Was ist eine spiegellose Systemkamera, und welche Vorteile bietet sie?

„Wenn wir in diesem Zusammenhang über Systemkameras sprechen, meinen wir eine Kamera mit Wechselobjektiv, die keinen Spiegelreflexmechanismus, sondern einen elektronischen Sucher (EVF) verwendet. Die größten Vorteile ergeben sich dadurch, dass durch den Verzicht auf den Spiegel bestimmte Einschränkungen im Objektivdesign beseitigt werden.“

„Da eine DSLR einen Spiegel enthält, muss genügend Platz vorhanden sein, sodass dieser sich bei der Aufnahme wegklappen kann, um nicht im Weg zu sein. Beim Design des Objektivs muss man daher um das Spiegelsystem herum arbeiten. Wenn man ein 21-mm-Objektiv entwickelt, sollte der Mittelpunkt der Linse 21 mm vom Sensor entfernt sein. Ist dabei jedoch ein 40-mm-Spiegel im Weg, kann die Linse nicht 21 mm entfernt sein. Daher müssen zusätzliche Elemente hinzugefügt werden, um die gesamte Optik nach vorn zu bewegen, und mehr Glaselemente, um den Fokuspunkt zu ändern. Die Objektive werden dadurch wesentlich komplexer. Wenn man auf den Spiegel verzichtet, ergibt sich potenziell ein viel einfacheres Objektivdesign, sodass man sich auf die Bildqualität konzentrieren kann, anstatt sich mit Designproblemen wie dem Retrofokus herumzuschlagen.“

„Bei der Entwicklung des EOS R Systems bestand das Ziel zunächst nicht darin, eine Systemkamera zu bauen. Stattdessen begannen wir mit der Frage: ‚Wie sieht die Zukunft des Objektivdesigns aus? Was wollen wir mit Objektiven erreichen?‘ Das Motto lautetet ‚Reimagining optical excellence‘. Das führte zum internen Codenamen ‚Projekt R‘, weshalb die Kamera den Namen EOS R bekam.“

Querschnitt des Inneren eines elektronischen Suchers einer Canon EOS R.

Ein Vorteil eines spiegellosen Systems mit elektronischem Sucher (EVF) besteht darin, dass der Fotograf genau sieht, was die Kamera sieht, selbst wenn es so dunkel ist, dass man mit bloßem Auge nichts erkennen kann.

Diagramm, das das Eye Control AF-System im elektronischen Sucher der Canon EOS R3 abbildet.

Die EOS R3 besitzt eine Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten und eine Bildwechselrate von bis zu 120 B/s, und während der Aufnahmen gibt es keine Verzögerungen oder schwarzen Bildschirme. Außerdem ist in die innovative Eye Control AF Technologie ein Infrarot-LED integriert, die das Auge des Benutzers erkennt. Ein spezieller Sensor steuert dann den Autofokus je nachdem, wo du hinsiehst.

„Die wichtigste Entscheidung war die Entwicklung des RF Bajonetts, dem Herzstück des EOS R Systems. Es besitzt einen großen Durchmesser, ähnlich wie das EF Bajonett, dabei jedoch ein kürzeres Auflagemaß vom Bajonett zum Sensor, sodass wir bahnbrechende neue Objektive entwickeln können, die in optimaler Entfernung zum Sensor arbeiten. Dies ermöglicht die Konstruktion lichtstärkerer, hellerer und hochwertigerer Objektive mit einer zukunftssicheren Leistung. Das RF Bajonett verfügt außerdem über eine innovative zwölfpolige Verbindung, die eine deutlich schnellere Kommunikation zwischen Objektiv und Gehäuse sowie zukünftige Erweiterungen ermöglicht. So erreichen wir bei EOS R Systemkameras (mit Ausnahme der EOS RP) den unglaublich schnellen Autofokus für spiegellose Vollformat-Systemkameras mit Wechselobjektiven und eine äußerst effektive digitale Objektivoptimierung in Echtzeit.

„Ein weiterer Vorteil ist, dass das Kameragehäuse ohne Spiegel kleiner und leichter ist. Das kann einen großen Unterschied machen, wenn du sie den ganzen Tag über tragen musst. Ebenso sind die Gehäuse der EOS R Systeme leichter als die der DSLR-Kameras. Die EOS R5 wiegt beispielsweise inklusive Akku und Speicherkarte 738 g. Die EOS 5D Mark IV dagegen wiegt 890 g. Natürlich gibt es auch leichtere Kameras, aber unser Ziel bei den EOS R Systemen war es nicht, die leichteste Kamera zu entwickeln. Wir haben uns entschieden, das Gehäuse der EOS R, EOS R5 und EOS R3 aus einer robusten Magnesiumlegierung zu konstruieren, die eine professionelle Abdichtung gegen Staub und Wasser bietet. Denn für die Fotografen, für die wir diese Modelle entwickelt haben, sind Zuverlässigkeit und Widerstandsfähigkeit wichtig.

„Ein spiegelloses Design bietet einige technische Vorteile, wie die Beseitigung von Vibrationen, die durch das Klappen des Spiegels verursacht werden, aber das ist wahrscheinlich nur unter sehr wenigen Umständen ein Problem. Wichtiger ist, dass das EOS R System durch den Wegfall des mechanischen Spiegels vollständig leise aufnehmen kann. Das ermöglicht diskretere Aufnahmen in jeder Umgebung, von Hochzeiten bis hin zur Tierfotografie. Zudem kann der elektronische Sucher eine Live-Vorschau des Bilds anzeigen, damit du genau siehst, was du mit den aktuellen Aufnahmeeinstellungen aufnimmst – oder unter schlechten Lichtverhältnissen, die in der Vergangenheit keine Aufnahmen zugelassen hätten.“

Diagramm, das die Kommunikation zwischen dem Mikroprozessor des Objektivs und dem Bildprozessor veranschaulicht.

Die in das EOS R System integrierte DLO-Technologie (Digital Lens Optimizer; digitale Objektivoptimierung) nutzt die extrem schnelle Kommunikation zwischen Objektiv und Kameragehäuse des RF-Bajonetts und die Geschwindigkeit des Bildprozessors, um das Beste aus deinen Objektiven herauszuholen.

3. Was bedeutet -6.5EV in Bezug auf die Leistung der EOS R6 bei wenig Licht?

„Die Canon Dual Pixel CMOS AF Technologie, die in den EOS R Systemkameras zum Einsatz kommt, ermöglicht eine leistungsstarke Schärfenachführung für Einzelbilder und Filme. So erreichen wir einen schnellen, präzisen Autofokus, selbst bei schlechten Lichtverhältnissen, bei denen es früher zu dunkel war, um zu fokussieren. Im One-Shot-Modus ist der AF bei einem Canon RF 50mm F1.2L USM Objektiv in Kombination mit der EOS R6 bis zu -6.5EV, mit der EOS R5 und EOS R bis zu -6EV, mit der EOS RP bis zu -5EV und mit der EOS R3 bis zu -7.5EV effektiv.

„Um eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie dunkel das ist: Stell dir vor, du befindest dich nachts in einer abgelegenen Gegend ohne Straßenbeleuchtung, und die einzige Lichtquelle ist der Mond, der im ersten Viertel steht. Das entspricht ungefähr der Helligkeit von -6.5EV. Die EOS R6 kann unter diesen Bedingungen fokussieren, solange zumindest ein wenig Kontrast vorhanden ist.“ Keine Kamera fokussiert ohne Kontrast – wenn du sie auf eine weiße Wand richtest, ganz gleich, wie hell sie ist, wird sie nicht fokussieren, da sie keine Vergleichsmesspunkte hat.“

4. Bietet das EOS R System eine bessere Bildqualität als eine DSLR?

„Es kommt sich auch darauf an, wie man ‚besser‘ definiert, aber in Bezug auf die meisten Kriterien setzt das EOS R System neue Maßstäbe in der Vollformat-Bildqualität. Dank technologischer Fortschritte und verbesserter Bildsensoren bietet die EOS R3 mit 24,1 Megapixel eine ähnlich detaillierte Auflösung wie die EOS 5D Mark IV mit 30,4 Megapixel. Der Original Dual Pixel CMOS AF Sensor bietet eine perfekte Balance aus satten, scharfen Details und unglaublich zuverlässiger Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen. Da fast jedes Pixel im Sensor (100 % vertikal und 88 % horizontal) sowohl für die Bildgebung als auch für den Autofokus verwendet wird, sorgt er für eine herausragende Schärfe über das gesamte Bild hinweg.

„Das Dual Pixel CMOS AF II System, das mit der EOS R5 und EOS R6 eingeführt wurde, übertrifft diese Werte sogar noch und deckt sowohl im Modus ‚Gesichtserkennung+Nachführung‘ als auch im Modus zur automatischen Wahl 100 % des Sensors ab. Der in diesen Kameras verbaute DIGIC X Prozessor nutzt das KI-Verfahren Deep Learning, mit dessen Unterstützung menschliche Gesichter und Augen erkannt und nachgeführt werden. So werden selbst Köpfe von Personen registriert, die eine Maske und einen Helm tragen. Das System funktioniert sogar bei Katzen und Hunden und bis zu einem gewissen Grad auch bei Vögeln.

„Viele Menschen mögen die Fototechnologie von Canon, weil ihnen die Art und Weise gefällt, wie wir Farbe verarbeiten. Die eigentliche Nagelprobe für die Bildqualität sind jedoch nicht JPEGs direkt von der Kamera. Wenn du die RAW-Dateien einer EOS R Systemkamera betrachtest, wird dich die Fülle der vom Sensor erfassten Bilddaten umhauen. Die neue Generation der Sensoren in der EOS R5 und EOS R3 bietet einen verbesserten Dynamikumfang und klarere, detailliertere Dateien als je zuvor. Die in das EOS R System integrierte DLO-Technologie (Digital Lens Optimizer; Digitale Objektivoptimierung) nutzt die extrem schnelle Kommunikation zwischen Objektiv und Kameragehäuse, um das Beste aus den bahnbrechenden RF Objektiven herauszuholen. Die Kamera weiß, ob du ein RF oder ein EF Objektiv verwendest. Sie greift direkt auf Objektivprofilinformationen zu, um optische Aberrationen, Beugungen usw. zu korrigieren und so eine optimale Bildqualität zu gewährleisten.“

Ein rotes Rallye-Auto, das bei hoher Geschwindigkeit aufgenommen wurde, und eine Staubwolke hinter sich aufwirbelt.

Mit der Canon EOS R3 ins Offroad-Gelände

„Sie ist um ein Vielfaches besser als alles, womit ich bisher gearbeitet habe.“ Motorsportfotograf Vladimir Rys testet den bahnbrechenden Nachführ-AF für Rennwagen der EOS R3 bei seinem ersten Shooting mit einem elektrischen Rallyewagen.

„Der in der EOS R6 verbaute CMOS-Sensor wurde auf Grundlage des Sensors entwickelt, der sich auch in unserer Flaggschiff-DSLR, der Canon EOS-1D X Mark III, befindet. Somit liefern beide Kameras eine ähnliche Bildqualität. Für noch mehr Details und eine besonders hohe Klarheit sorgt die 45-Megapixel-Auflösung der EOS R5. Das wird nur noch von der 50-Megapixel-Auflösung der EOS 5DS und der EOS 5DS R getoppt. Die Unterschiede sind allerdings so minimal, dass sie auf Bildern kaum wahrnehmbar sind. Die Datenmenge ist in beiden Fällen dieselbe. Der geringe Unterschied bei der Anzahl der Megapixel ist darauf zurückzuführen, wie das Sensorsignal der EOS R5 verarbeitet wird. Zusätzlich bietet die EOS R5 einen überragenden Dynamikumfang und eine hohe ISO-Empfindlichkeit. Für die EOS R3 haben wir einen Back Illuminated Stacked Sensor entwickelt, der empfindlicher als alle früheren Sensoren ist und das Herzstück der Kamerafunktionen ist.“

Diagramm, das die Zusammenarbeit der Bildstabilisierung in Gehäuse und Objektiv zeigt.

Mit der Canon EOS R5 und EOS R6 haben wir zum ersten Mal eine integrierte Bildstabilisierung in einer EOS Kamera eingeführt. Damit liefern wir eine unvergleichliche achtstufige Bildstabilisierung mit kompatiblen Objektiven, sodass dir Aufnahmen aus der freien Hand jetzt auch in Situationen gelingen, in denen dies vorher schlichtweg unmöglich war.

„Der in spiegellosen Systemkameras verbaute elektronische Sucher hat viele Vorteile. So kannst du etwa ein Bild auch bei wenig Licht komponieren und die Aufnahme mit den gewünschten Einstellungen in der Vorschau anzeigen. Allerdings erfolgt die Darstellung des Bilds mit einer zeitlichen Verzögerung. Das Bild im elektronischen Sucher wird nicht in Echtzeit dargestellt, wohingegen du über den optischen Sucher einer DSLR alles live verfolgen kannst.“

„Mit einer Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten und einer Bildwechselrate von bis zu 120 B/s bietet der elektronische Sucher der EOS R5 eine deutliche Verbesserung, obgleich eine Verzögerung von wenigen Millisekunden weiterhin hingenommen werden muss. Bei der Aufnahme eines Tennisspielers etwa, der gerade seinen Schläger auf einen Ball zubewegt, kann das bedeuten, dass der Ball entweder gut zu sehen ist oder aber nicht mal mehr im Bildausschnitt auftaucht. Daher muss man hier etwas stärker vorausschauend agieren.“

Entdecke dank Einblicken von Mitgliedern der Designteams von Canon die Designkonzepte und Technologie hinter der neuesten Canon Ausrüstung.

Entwicklung der neusten Canon Technologie

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„Als das EOS R System auf den Markt kam, haben professionelle Fotografen die EOS R Systemkameras oft als Zweitkameras mitgenommen. Mittlerweile, da sie die Vorteile der hervorragenden RF Objektive erkannt haben, die starke Leistung selbst bei wenig Licht, den lautlosen Verschluss sowie den stark verbesserten Autofokus und das Fokus-Tracking, sind die EOS R Systemkameras für viele professionelle Fotografen häufig die Hauptkamera.“

6. Kann ich meine vorhandenen Objektive, Blitzgeräte und Zubehörteile zusammen mit EOS R Systemkameras verwenden?

„Obwohl es in vielerlei Hinsicht revolutionär ist, baut das EOS R System auf der 30-jährigen Tradition von Canon auf. Die Bezeichnung ‚EOS‘ haben wir aus gutem Grund beibehalten, denn die EOS R Systemkameras sind nach wie vor Teil der EOS Familie und bieten die gewohnte Kompatibilität. Wir sind uns bewusst, dass viele Fotografen und Filmemacher erhebliche Investitionen in EF und EF-S Objektive getätigt haben, weshalb sie diese Objektive über eine Reihe von EF-EOS R Bajonettadaptern mit ihrer EOS R Systemkamera verwenden können – und zwar ohne Einbußen bei Qualität oder Funktionen.“

„Mit dem standardmäßigen EF-EOS R Bajonettadapter kannst du deine EF und EF-S Objektive nahtlos mit EOS R Kameras verwenden. Bei EF-S Objektiven, die für EOS DSLRs mit dem kleineren APS-C Sensor entwickelt wurden, erhältst du Bildausschnitte, die dem kleineren Bildkreis der EF-S Optik entsprechen.

„Der Bajonettadapter mit Objektiv-Steuerring EF-EOS R verfügt über einen Objektiv-Steuerring, der einfach zu bedienen ist, ohne die Kamera vom Auge nehmen zu müssen. Dies ermöglicht eine taktile manuelle Steuerung verschiedener Einstellungen, genau wie bei den RF Objektiven. Du kannst ihn nach Belieben anpassen, um die Blende, Verschlusszeit, ISO-Empfindlichkeit oder Belichtungskompensation zu steuern. In diesem Sinne kannst du also noch mehr aus deinen vorhandenen Objektiven herausholen.“

Alternativ bietet der EF-EOS R Bajonettadapter mit Einsteckfilter zusätzlich die Möglichkeit zur Anbringung von Einsteckfiltern. Damit muss der Filter nicht mehr vorn am Objektiv angebracht werden – was besonders bei der Verwendung von Weitwinkelobjektiven mit einer großen Frontlinse sehr vorteilhaft ist. Er ist entweder mit einem variablen Neutraldichtefilter oder einem Zirkularpolfilter erhältlich.“

Ein Mann hält eine Canon EOS R5 in einer Hand und ein Canon Teleobjektiv in der anderen, darunter sieht man eine Kameratasche mit weiteren Objektiven.

Die Verwendung deiner bisherigen EF und EF-S Objektive mit dem EOS R System und den RF Objektiven wie dem RF 70-200mm F2.8L IS USM, das hier gezeigt wird, ist ganz einfach. Das bestätigt auch Sportfotograf und Canon Botschafter Martin Bissing nach dem Shooting mit der Canon EOS R5.

„Egal, für welchen dieser Adapter du dich entscheidest, deine EF und EF-S Objektive sind vollständig kompatibel. Technisch gesehen gibt es nur wenige Objektive, die nicht vollständig kompatibel sind, etwa das Canon 35-80mm Power Zoom Objektiv, das 1990 rund ein Jahr lang erhältlich war. Zwar funktioniert der Autofokus des Objektivs, und die Belichtung ist identisch, aber der Power-Zoom ist nicht nutzbar. Bei Superteleobjektiven, die vor 2010 auf den Markt kamen, funktioniert außerdem der Schärfenspeicher nicht. Alles andere ist jedoch voll funktionsfähig.

„Was das Zubehör angeht, haben EOS Kameras ihren eigenen Akkugriff für lange Fotoshootings. Die EOS R5 und die EOS R6 sind beide mit dem Akkugriff BG-R10 kompatibel, der über einen Multi-Controller-Joystick verfügt, mit dem du bei Aufnahmen im Hochformat das AF-Messfeld auswählen kannst. Da jedoch die EOS R Systemkameras Teil der EOS Produktfamilie sind, sind all deine Speedlites kompatibel, und du kannst die Kameras an den üblichen Standardstativen usw. befestigen.“

„Wenn man die EOS R3 mit Mutlifunktions-Zubehörschuh verwendet, der das Zubehör mit dem Akku der Kamera betreibt, muss man auf eine Sache achten. Die Veränderung durch den Schuh führt dazu, dass der Witterungsschutz des Blitzzubehörs (wie des Speedlite EL-1 oder Speedlite 600EX-RT) nicht mehr besteht. Wenn Staub- und Witterungsschutz für dich besonders wichtig ist, empfiehlt Canon den Multifunktions-Zubehörschuh-Adapter AD-E1.

„Bei der EOS R5 und der EOS R6 ist außerdem ein LP-E6NH Akku mit höherer Kapazität eingebaut. Damit beläuft sich die Lebensdauer des Akkus bei der EOS R5 auf ca. 490 Aufnahmen und bei der EOS R6 auf ca. 510 Aufnahmen (jeweils im LCD-Stromsparmodus). Der Akku ist zudem abwärtskompatibel und kann mit jeder Kamera verwendet werden, die seit der Einführung 2008 mit einem LP-E6 Lithium-Ionen-Akku betrieben wird. Dazu gehören die EOS R, die EOS 5D Mark IV und die EOS 6D Mark II. Die EOS R, die EOS R5 und die EOS R6 sind auch mit älteren LP-E6 Akkus kompatibel, wobei die Akkuleistung bei diesen Kombinationen etwas geringer ausfällt.“ Die EOS R3 nutzt einen LP-E19-Akku (genauso wie die EOS-1D X Mark III), mit dem du im LCD-Stromsparmodus circa 860 Aufnahmen machen kannst.“

Diagramm, das den Steuerungsring der EOS R Verbindungen zeigt.

Der innovative Steuerring an RF Objektiven stellt eine vielseitige zusätzliche Möglichkeit dar, um verschiedene Einstellungen vorzunehmen.

7. Gibt es Einschränkungen bei der Aufnahme von Videos?

„Wir sind überzeugt, dass Filmemacher das EOS R System ebenso lieben werden wie Fotografen. Alle Kameras der Serie bieten die Möglichkeit, eindrucksvolle 4K-Videos aufzunehmen – die EOS R5 bietet sogar bahnbrechende 8K –, sowie zahlreiche Funktionen für kreative Filmaufnahmen. Du kannst den Fokus dank manuellem Fokus Peaking, Gesichtserkennung und Autofokus mit Augenerkennung mit hoher Genauigkeit steuern, und der Dual Pixel CMOS AF ermöglicht dir, den Fokuspunkt über den Touchscreen gleichmäßig und präzise zu steuern und so professionelle Fokus-Pull-Effekte zu erzielen.“

„Auch bei aus freier Hand aufgenommenen Videos kommt auf der EOS R Systemkamera dasselbe intelligente Bildstabilisierungssystem zum Einsatz, das bei Fotos Verwacklungen verhindert. Zusätzlich ermöglicht die erweiterte Digital Movie IS Technologie eine fünfachsige Bildstabilisierung, die für gelungene, verwacklungsfreie Aufnahmen sorgt (mit Ausnahme von 8K-RAW-Aufnahmen mit der EOS R5). Mit einem externen Recorder haben Filmemacher die Möglichkeit, für professionelle Qualität und Farbkorrekturfunktionen unkomprimierte HDMI-Ausgänge mit Timecode (YCbCr 4:2:2, 8 Bit bei der EOS RP und 10 Bit bei der EOS R5, EOS R6 und EOS R) zu nutzen.

„Mit der EOS R5, EOS R6 und EOS R kannst du mit Canon Log mit einem Dynamikumfang von 12 Stufen bei ISO400 aufnehmen. Mit der EOS R3 kannst du mit Canon Log sogar einen Dynamikumfang mit 13,3 Stufen aufnehmen. So kannst du bei der Nachbearbeitung in dunkleren und helleren Bereichen selbst kleinste Farbnuancen und Details extrahieren. Die EOS R und EOS R6 bieten zudem hohe Bildwechselfrequenzen von bis zu 120p in HD. Die EOS R5 erzielt auch bei 4K-Aufnahmen bis zu 120p und kann RAW-Filme in 8K aufnehmen. Sowohl die EOS R5 als auch die EOS R6 verfügen über HDR PQ für einen größeren Dynamikumfang bei der Farbkorrektur. Alle Modelle sind extrem leistungsstarke Kameras für die Filmproduktion.

Ein Mountainbiker im Sprung gegen das Sonnenlicht. Das Bild wurde von unten aufgenommen und ist von den roten Mohnblumen und Gräsern am Hang eingerahmt.

Filmaufnahmen in 8K und 4K-Oversampling mit der Canon EOS R5

Bei den ersten Videoaufnahmen mit der Canon EOS R5 testeten Martin Bissig und Ivan D’Antonio, wie die 8K-Funktionen zusätzliche kreative Möglichkeiten eröffnen.

„Natürlich erhältst du nicht alle Funktionen, die bei einer professionellen Cinema EOS Kamera zu finden sind. Dennoch sind die EOS R, die EOS R5, die EOS R6 und die EOS R3 dank professioneller Workflow-Funktionen wie 10-Bit-Ausgabe und Canon Log ideal für den Einsatz als B-Kameras bei Großproduktionen geeignet, wo ein kompaktes und flexibles System unerlässlich ist.“

Die Fotografin Ulla Lohmann hält die EOS R5 über einen Abgrund und rahmt ihr Motiv mit dem schwenkbaren Display ein.

Canon Botschafterin und Abenteuerfotografin Ulla Lohmann, hier bei ihren ersten Naturaufnahmen mit der Canon EOS R5 zu sehen, nutzte das dreh- und schwenkbare Display, um aus interessanten und ungewöhnlichen Blickwinkeln zu fotografieren.

8. Was bringt es, mit der EOS R5 Videos in 8K aufzunehmen, wenn fast niemand einen 8K-Fernseher hat?

„Die Aufnahme in 8K bietet mehr Optionen bei der Bearbeitung. So kann man bei Weitwinkelaufnahmen in 8K hinterher einen kompakteren Bildausschnitt auswählen, schwenken oder zoomen und erhält weiterhin ein Bild mit 4K-Auflösung. Das ist aktuell wahrscheinlich die Auflösung, die den meisten ausreicht.“

„Wer sich auch mit einer Full-HD-Auflösung zufriedengibt, der hat bei der Bildbearbeitung effektiv die Möglichkeit, einen 16-fachen Zoom einzusetzen. Wenn man in Material mit einer Auflösung von 8K hineinzoomt, erhält man einen unglaublich natürlichen Zoom ohne all die negativen Effekte, die der Einsatz eines Objektivs mit voller Zoomeinstellung mit sich bringt. Damit wirkt das Ergebnis so, als hätte man ein extrem hochwertiges parfokales Cinema-Zoomobjektiv verwendet und dabei weder geatmet noch die Vergrößerung oder Belichtung verändert. Dadurch erhält man das qualitativ beste Zoomergebnis überhaupt.“

„Die EOS R5 verfügt außerdem über einen 4K-HQ-Modus, der ein Oversampling von 8K-Videos ermöglicht, sodass besonders detailreiche 4K-Bilder entstehen. Bei nativen Aufnahmen in 4K werden eigentlich nur 25 % der Daten für den Rot- und Blau-Anteil erfasst, da der Sensor nach dem Konzept der Bayer-Matrix funktioniert. Dadurch, dass die restlichen Daten fehlen, kann es zu Moiré-Effekten, Artefakten und Unschärfen kommen.“

„Bei 8K-Aufnahmen erhält man für den Rot- und Blau-Anteil Daten, die quasi einer 4K-Auflösung entsprechen, was insgesamt ein qualitativ deutlich besseres 4K-Signal ergibt. In der Theorie ist dies das maximal erzeugbare 4K-Signal. Man erzielt damit massive Verbesserungen bei Schärfe und Farbe sowie weniger Bildrauschen. Die Dateigröße ist dabei außerdem genauso groß wie bei Standard-4K-Aufnahmen.

„8K-Aufnahmen eröffnen viele neue Möglichkeiten, wie das Aufzeichnen von 180°-VR-Inhalten mit dem Canon RF 5.2mm F2.8L Dual Fisheye Objektiv. Aufnahmen in 8K mit diesem Objektiv ermöglichen dir, 4K-Aufnahmen mit jedem Objektiv aufzuzeichnen und eine detaillierte und realistische VR-Erfahrung zu erzeugen.“

9. Warum verfügen die verschiedenen EOS R System-Modelle über verschiedene Multi-Controller?

„Da wir mit der EOS R eine völlig neue Kamera entwickelt haben, hatten wir auch die Möglichkeit, neue Ideen auszuprobieren. Wir haben zum Beispiel auf den AF-Joystick verzichtet und eine Multifunktionsleiste mit Touch-Funktion integriert. Wir wollten eine neue Benutzeroberfläche ausprobieren, die mehr als nur einen Zweck erfüllt. Auch wenn manche Fotografen begeistert sind, haben wir festgestellt, dass die meisten Benutzer den Multi-Controller (Joystick) bevorzugen. Deshalb haben wir diesen in der EOS R5 und EOS R6 verwendet.

„Viele der Benutzer der EOS R5 und EOS R6 steigen von den DSLR-Kameras auf diese Modelle um, bei denen dieser Controller eingesetzt wurde. Durch dasselbe bekannte Gefühl der EOS R Systemkameras können Benutzer ihre neue Kamera sofort wie gewohnt verwenden. Oft haben Benutzer verschiedene Generationen der Kameras eingesetzt und wissen instinktiv, wie eine neue Kamera funktioniert, sobald sie sie das erste Mal benutzen.

„Gleichzeitig haben wir die intelligente Steuerung der EOS-1D X Mark III entwickelt. Die EOS R3 hat ein etwas größeres Gehäuse und aufgrund des positiven Feedbacks zum kleinen Controller haben wir diesen auch in diese Kamera eingebaut.

„Es geht darum, die größtmögliche Benutzerfreundlichkeit für die verfügbaren Funktionen zu bieten. Wir versuchen, die neuen Funktionen mit der vertrauten EOS Handhabung, den Menüs usw. abzustimmen, damit man kein völlig neues System erlernen muss, sondern so schnell wie möglich loslegen kann.“

Diagramm, das das Dichtmaterial und die hochpräzisen Bauteile der Vorder- und Rückseite einer EOS R6 zeigt.

Jede EOS R Systemkamera weist dasselbe professionelle Niveau von Wetterversiegelung und Staubschutz auf, wie man es von anderen Kameras der EOS Familie kennt.

10. Warum sind nur in manchen EOS R Systemkameras zwei Kartensteckplätze integriert?

„Wir verstehen vollkommen, warum Profis zwei Kartensteckplätze schätzen. Die Canon EOS-1D Mark II war die erste Kamera mit zwei Kartensteckplätzen. Wir wissen, dass einige Menschen diese für Backups, flexiblere Workflows oder einfach nur für ein sicheres Gefühl als wichtig empfinden. Aber nicht für jeden Benutzer ist es wichtig, über alle Funktionen der besten professionelle Kameras zu verfügen. Bei der Entwicklung von Kameras achten wir in der Regel darauf, wer der Kunde für dieses Produkt ist und was er möchte. Das ist unser Ausgangspunkt. Wir fügen daher basierend auf dem von uns beobachteten Bedarf unserer Kunden einige Funktionen hinzu bzw. lassen andere weg, anstatt zu versuchen, einfach alles hineinzupacken.“

„Die EOS R und EOS RP hatten beide nur einen Kartensteckplatz. Weil wir hauptsächlich Fotobegeisterte ansprechen möchten, verfügen die neueren Modelle über zwei Steckplätze. Die EOS R6 hat zwei SD-Karten-Steckplätze (UHS-II), während die EOS R5 und EOS R3 je einen Steckplatz für Highspeed-CFexpress-Karten und einen Universalsteckplatz besitzen. Von professionellen Fotografen erhielten wir das Feedback, dass sie sich verschiedene Kartensteckplätze wünschen, weshalb wir dies in den beiden Kameras umgesetzt haben. Ein Grund dafür ist auch die Verfügbarkeit: auch wenn CFexpress-Karten wunderbar und besonders schnell sind, kann man sie nicht überall kaufen. SD-Speicherkarten sind dagegen in Supermärkten und Tankstellen auf der ganzen Welt erhältlich.“

Ein Fotograf passt die Einstellungen einer EOS R6 an.

Die EOS R6 hat oben auf der Kamera ein Modus-Wahlrad und bietet darüber hinaus einen AF Multi-Controller Joystick – beides Bedienelemente, die man von anderen EOS Kameras kennt.

Ein Fotograf passt die Einstellungen einer EOS R5 auf einem Stativ an; Ansicht von hinten. © Remo Leonzi

Die EOS R5 verfügt ebenfalls über einen AF-Joystick, bietet auf der Oberseite statt eines Modus-Wahlrads jedoch eine Modustaste und ein LC-Display. Die Ausstattung ist also ähnlich wie bei der EOS R, nur dass die EOS R auf der Rückseite zusätzlich eine Multifunktions-Touchleiste besitzt.

11. Warum hat sich Canon dafür entschieden, in der EOS R5 und EOS R6 Bildstabilisierung im Gehäuse einzusetzen?

„Wie effektiv die beiden Arten der Bildstabilisierung sind, hängt vom jeweiligen Objektivtyp ab. Für Weitwinkelaufnahmen ist die integrierte Bildstabilisierung besser geeignet, für Teleaufnahmen eignet sich die objektivbasierte Bildstabilisierung besser. Die eigentliche Kunst besteht jedoch darin, beide Systeme so miteinander zu kombinieren, dass man auch über eine Vielzahl von Brennweiten hinweg optimale Ergebnisse erzielt. Genau das haben wir bei der EOS R5, EOS R6 und EOS R3 umgesetzt. Die integrierte Bildstabilisierung allein hätte das Stabilisierungsniveau, das das Objektiv bietet, nicht wesentlich erhöht. Indem jedoch beide Systeme zusammenarbeiten, lässt sich das Gesamtergebnis deutlich verbessern.

„Wir haben das System so konzipiert, dass es mit jedem RF oder EF Objektiv mit Bildstabilisierung kompatibel ist. Bei einem RF Objektiv erhält man mit der integrierten Bildstabilisierung allerdings ein deutlich besseres Ergebnis, was der schnelleren Kommunikation zwischen Kamera und Objektiv zu verdanken ist. Der Grad der Verbesserung hängt vom Objektiv ab. Das RF 85mm F1.2L USM und das RF 28-70mm F2L USM haben beispielsweise sehr große Bildkreise, sodass das Bildstabilisierungssystem mehr Spielraum hat. Von diesen Objektiven verfügt keines über eine integrierte Bildstabilisierung, aber in Kombination mit der EOS R5, EOS R3 oder EOS R6 erhält man bis zu acht Stabilisierungsstufen.“

„Wenn man an diese Kameras ein RF Objektiv mit integrierter Bildstabilisierung anbringt, erhält man zwar ebenfalls bis zu acht Stabilisierungsstufen. Aber da Gehäuse- und Objektivsystem zusammenarbeiten, wird eine höhere Leistungsoptimierung erzielt, als die Einzelwerte vermuten lassen. Wir halten uns beim Messen der Stabilisierungswerte an den CIPA-Standard. Die Messung erfolgt allerdings maschinell. Dadurch bleiben minimale Erschütterungen unberücksichtigt, die beispielsweise entstehen können, wenn jemand atmet oder einen erhöhten Puls oder Schmerzen im Arm hat. In Wirklichkeit wird also eine noch höhere Bildqualität erzielt, da unser kombiniertes Bildstabilisierungssystem verschiedene Arten von Erschütterungen ausgleicht, die beim CIPA-Standard möglicherweise nicht berücksichtigt werden.“

Produktpalette der EOS R Systemkameras und RF Objektive.

Die Familie der EOS R Systemkameras ist auf die Anforderungen unterschiedlicher Benutzer ausgerichtet. Zusätzlich bieten wir eine stetig wachsende Serie erstklassiger RF Objektive.

12. Was sind die größten Unterschiede zwischen den einzelnen Vollformat-Kameras der EOS R System Serie?

„Die Flaggschiffkamera der EOS R Systeme ist die EOS R3, die für Reporter und Sportfotografen gedacht ist. Mit Bildraten von bis zu 30 B/s ist sie für rasches Ablichten konzipiert und liefert schnell Bilder für Online-Einsatz und Druck. Die Benutzer dieser Kamera müssen keine Werbeplakate füllen, für sie reicht eine Auflösung von 24 Megapixel, die ein gutes Gleichgewicht zwischen Bildqualität und Dateigröße darstellt. Du kannst damit auch 6K-Videoaufnahmen machen.

„Die EOS R5 ermöglicht eine 45-MP-Auflösung, Videoaufnahmen in 8K RAW und eine Bildfrequenz von 20 B/s. Mit der EOS R3 und der EOS R6 führen wir unseren DIGIC X Prozessor der nächsten Generation ein, der dreimal leistungsstärker ist als der in der EOS R verbaute Prozessor. Mit DIGIC X steigern wir die Verarbeitungsfähigkeiten exponentiell. Neben der Verarbeitung von 8K-Aufnahmen bietet uns der Prozessor auch die Möglichkeit, das Deep-Learning-AF-System zu nutzen. Die Sensordaten werden dabei verarbeitet und mit einer integrierten Datenbank abgeglichen.

„Mit DIGIC X ließen sich an der Kamera selbst zahlreiche Kleinigkeiten optimieren. Beispielsweise können auf der einen Karte Videos und auf der anderen Fotos gespeichert werden, und Ordner lassen sich direkt über die Kamera umbenennen. Außerdem stehen mehr Optionen für die individuelle Anpassung zur Verfügung. Eine, die ich besonders nützlich finde, ist die Möglichkeit, die Auswahl des AF-Bereichs direkt am RF Objektiv-Steuerring einzustellen. Ich nutze für das AF-Messfeld nur noch zwei Modi – Einzelfeld und automatische Nachführung –, und kann durch einfaches Drehen des Steuerrings zwischen beiden hin- und herwechseln.“

„Der neue Prozessor bietet ebenfalls zusätzliche kamerainterne Funktionen zur Bildverarbeitung. Die Dual Pixel RAW Funktion der EOS R5 bietet nun Porträtaufhellung – eine Option, mit der du den Effekt eines Reflektors nachahmen kannst, – sowie Hintergrundklarheit, wodurch der Kontrast des Hintergrunds auf einem Bild selektiv erhöht wird, ohne sich auf das Motiv auszuwirken.“

„Die EOS R6 reiht sich zwischen der EOS R5 und der EOS R ein. Sie bietet zwar eine geringere Auflösung als die EOS R, mit ihrem erweiterten AF-System und ihrer hohen Empfindlichkeit von bis zu ISO 102.400 ist sie für Aufnahmen bei wenig Licht aber sogar noch besser geeignet. Der mechanische Verschluss der EOS R6 schafft bis zu 12 B/s, der elektronische bis zu 20 B/s. Das Modell ist im Vergleich zur EOS R zudem stärker auf Videoaufnahmen ausgerichtet und kann 4K-Videos im Vollformat mit bis zu 60 B/s aufnehmen. Darüber hinaus ist die EOS R6 mit einem besseren Sucher, zwei Kartensteckplätzen und einem Joystick ausgestattet und bietet somit gegenüber der EOS R eine ganze Reihe von Optimierungen.“

„Die EOS RP ist eine kleinere, leichtere Kamera für anspruchsvolle Amateure, die noch einen Schritt weiter machen und zum spiegellosen EOS R Vollformatsystem wechseln möchten. Es ist die leichteste Vollformat-Systemkamera, die Canon je hergestellt hat, und daher eignet sie sich ideal für Reise-, Landschafts- und Porträtaufnahmen sowie für Videoaufnahmen und alle Arten von kreativen Bildern unterwegs.“

„Weitere Informationen findest du in unserem Artikel zum Vergleich von EOS R5 und EOS R6 sowie auf den Produktseiten für EOS R3, EOS R5, EOS R6, EOS R und EOS RP, auf denen alle technischen Daten und Modellvergleiche zur Verfügung stehen.“

Alex Summersby, Marcus Hawkins and David Clark

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