FILMEN

„All That Breathes“: Dreharbeiten eines von Sundance unterstützten Dokumentarfilms mit Canon Ausrüstung

Kameramann Ben Bernhard erklärt, wie er mit der Canon EOS C500 Mark II die Auswirkungen der zunehmenden Umweltverschmutzung und der sozialen Spannungen in Delhi in Szene gesetzt hat.
Kopf und Schultern einer Person mit Brille, die auf einen kleinen Vogel blickt, der wachsam auf einer Werkbank sitzt.

Kameramann Ben Bernhard verwendete eine Canon EOS C500 Mark II als Hauptkamera für den von Sundance unterstützten Dokumentarfilm „All That Breathes“. Der Film, der 2022 auf dem weltberühmten Filmfestival gezeigt wurde, erzählt die Geschichte von zwei Brüdern auf Rettungsmission für Schwarzmilane, die vom verschmutzten Himmel Delhis herabfallen. © Kiterabbit Films 2022

Das Sundance Film Festival ist dafür bekannt, dass es sich für unabhängige Filme einsetzt und ihnen zum Erfolg in der breiten Masse verhilft. Das ist ein besonders fruchtbarer Boden für Dokumentarfilmer, von denen viele Canon Cinema EOS Kameras wählen, um ihre Geschichten auf lebendige und unvergessliche Weise zu erzählen.

Dokumentarfilme, die mit der Canon EOS C300 Mark II, der EOS C300 Mark III und der EOS C500 Mark II gedreht wurden, gab es auf dem Festival 2022 in Hülle und Fülle. Das kompakte Design, die Vielseitigkeit und die kinoreife Bildqualität dieser Kameras machten sie zur ersten Wahl für eine Vielzahl von Produktionen – von „Downfall: The Case Against Boeing“, Netflix' Untersuchung der Abstürze der Boeing 737 MAX in den Jahren 2018 und 2019, bis hin zu Simon Lereng Wilmonts „A House Made Of Splinters“, einem intimen Film über ein Kinderheim in der Ostukraine.

„All That Breathes“ wurde mit einer Canon EOS C500 Mark II gedreht und feierte seine Weltpremiere auf dem Festival 2022, wo er mit dem Grand Jury Prize in der Kategorie „World Cinema Documentary“ ausgezeichnet wurde. Noch im selben Jahr gewann der Film den Dokumentarfilmpreis „L'Oeil d'Or“ (auch bekannt als Goldenes Auge) der Filmfestspiele von Cannes.

Der Film unter der Regie von Shaunak Sen erzählt die Geschichte zweier Brüder, die ihr Leben der Rettung, Rehabilitierung und Freilassung von Schwarzmilanen in ihrem kleinen Keller in Delhi in Indien gewidmet haben. Vor dem Hintergrund der „apokalyptischen Atmosphäre und der eskalierenden Gewalt“ in der Stadt ist der Dokumentarfilm thematisch und filmisch sehr vielschichtig.

Ein Techniker mit weißen Handschuhen reinigt den Sensor einer Canon Kamera.

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Um die fesselnde Optik des Films zu erreichen, setzte Hauptkameramann Ben Bernhard routinemäßig Slow-Tempo-Schwenkbewegungen, Kranbewegungen, Dolly-Tracking und Schärfenverlagerungen mit geringer Schärfentiefe ein, um die Zuschauer von einer „Ebene“ des Bewusstseins zur anderen zu führen. Es war sowohl eine praktische als auch eine poetische Art und Weise, um, wie Bernhard es ausdrückt, „die Schönheit der Koexistenz an den schmutzigsten Orten“ zu erkunden.

„Generell versuche ich, aus dem Kern des Themas des Films heraus einen individuellen Stil zu entwickeln“, verrät Bernhard. „Es gibt nicht den einen ‚Ben-Bernhard-Stil', den ich bei jedem Projekt einsetze. Ich versuche immer, einen individuellen Stil zu finden, der die Vision jedes Regisseurs, mit dem ich arbeite, unterstützt.“

Bernhard erklärt, dass sie sich, als er Sen kennenlernte, kaum Filme ansahen und sich stattdessen darüber unterhielten, wie sie Konzepte aus Büchern in eine dokumentarische Form umsetzen konnten. Er erfuhr, dass es sich nicht um eine Naturdokumentation handeln würde, sondern um einen Film, der die Geschichte der zunehmenden Umweltverschmutzung, der sozialen Probleme und einer bemerkenswerten Familie erzählt, die mehr als 20.000 Vögel rehabilitiert hat.

„Shaunak interessierte sich auch dafür, wie die organische Substanz in der Erde durch menschliches Verhalten verschoben und verändert wird und wie sich dadurch neue natürliche Lebensräume bilden“, sagt Bernhard. „Aus all diesen Ideen ein ästhetisches Gesamtkonzept zu entwickeln, war die große Herausforderung.“

Eine Filmcrew steht in einer belebten Seitenstraße in Delhi und filmt die lokale Umgebung.

Aufgrund der unterschiedlichen Drehorte – von den belebten Seitenstraßen Delhis bis hin zu den dunklen Kellern, in denen die Brüder ihrer Arbeit nachgehen – erforderten die Dreharbeiten einen echten Mix aus flexibler Ausrüstung. „Wir waren auf Achse und in der ganzen Stadt unterwegs. Die Canon EOS C500 Mark II war da der perfekte Wegbegleiter“, sagt Bernhard. © Kiterabbit Films 2022

Zwischen Autos und Kühen und neben einer schwelenden Müllgrube nimmt eine Filmcrew die Straßen von Delhi auf.

„Delhi ist eine sehr lebendige Stadt“, sagt Bernhard. „Ich war zum ersten Mal in Indien, und als ich den Flughafen verließ, traf ich auf diese unsichtbare Wand aus Hitze und Smog. Ich weiß jetzt, was es bedeutet, nicht atmen zu können.“ © Kiterabbit Films 2022

Sundance Dokumentarfilmkamera

Ein entscheidendes Tool war die Canon EOS C500 Mark II, die Bernhard als Hauptkamera bei dem von Sundance unterstützten Projekt einsetzte. „Ursprünglich habe ich die Kamera gekauft, als ich an „Neymar: Das vollkommene Chaos“ für Netflix gearbeitet habe und mir die Kosten mit einem anderen Kameramann geteilt habe“, erklärt er. „Es ist einfach ein so vielseitiges Tool, mit dem man flexibel und spontan sein kann.

Man kann die EOS C500 Mark II mit einem PL-Bajonett für einen Filmdreh aufbauen. Im nächsten Moment kann man sie wieder auseinanderbauen und man hat eine superkleine und tragbare Kamera“, fährt er fort. „Aber selbst mit der kleinen Kamera kann man immer noch die Vorteile der internen ND-Filter, der Aufnahme mit zwei Speicherkarten und der Canon Log 2 Kurve nutzen, die alle in einem dokumentarischen Umfeld hilfreich sind.“

Bernhard reiste zum ersten Mal nach Indien. Sein Besuch in Delhi wurde jedoch durch die Covid-19-Pandemie unterbrochen. Am Ende war Bernhard einer von drei Kameramännern, die an dem Film mitgewirkt haben. „Saumyananda Sahi hatte bereits in der Anfangsphase des Projekts etwas gedreht, bevor ich dazukam“, erklärt Bernhard, „als sich das Projekt noch im Finanzierungsprozess befand.“ Danach konnte er nicht mehr an den Dreharbeiten teilnehmen, da er bereits für ein anderes Projekt gebucht war.

„Als ich zu dem Projekt stieß, haben Shaunak und ich eine neue visuelle Sprache für den Film entwickelt. Wegen der Pandemie musste ich jedoch nach sechs Wochen wieder gehen. Ich war aber sehr froh, dass Shaunak Riju Das gefunden hat, mit dessen Hilfe wir das Projekt zu Ende bringen konnten. Sie haben auch eine Canon EOS C70 verwendet, um sicherzustellen, dass das Bild konsistent ist.“

Dieses Schwarz-Weiß-Bild zeigt einen Mann, der lächelnd auf einem Balkon neben einer Filmkamera steht.

„Die Schwarzmilane waren unglaublich“, sagt Bernhard, der hier abgebildet ist. „Wenn ich ein 1.000mm-Objektiv auf sie richtete, fühlten sie sich aber oft bedroht. Aus dieser Angst heraus stürzten sie sich dann auf mich. Letztendlich musste ich den Balkon, von dem aus ich drehte, mit einem Netz versehen, um mich zu schützen.“ © Kiterabbit Films 2022

Objektivauswahl: von Tele bis Makro

Die Kameraarbeit von „All That Breathes“ wurde in den höchsten Tönen gelobt. Bernhard verwendete eine Kombination aus alten Objektiven und Festbrennweiten und Zoomobjektiven der L-Serie von Canon, wobei er sich für Foto- und nicht für Filmobjektive entschied, um Größe und Gewicht zu reduzieren.

„Um die Schwarzmilane am Himmel zu filmen, habe ich eine Canon EF 500mm f/4L IS II USM mit einem Canon Extender EF 2x III verwendet“, erklärt er. „Aber als ich die Brüder in ihrem Operationssaal filmte, war der Platz sehr begrenzt, und so musste ich mit einer Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM filmen.

„Manchmal habe ich die Objektive mit 1/8 oder 1/16 Black Pro-Mist Filtern versehen“, fügt Bernhard hinzu. „Neue Objektive können zwar das perfekte Bild liefern, aber ich mag es, den digitalen Look moderner Kameras aufzubrechen. Mit einer guten Ausrüstung hat man jedoch mehr Kontrolle. Ausgangspunkt war ein hochwertiges Bild. Danach konnte ich meiner Kreativität freien Lauf lassen und versuchen, den ‚poetischen' Look zu finden, den ich erreichen wollte.“

Ein Videostandbild, das eine im Vordergrund kauernde Person zeigt, die zu zwei Vögeln in einem Gehege aufschaut.

Der 5,9K-Vollformat-CMOS-Sensor der Canon EOS C500 Mark II ermöglichte es Bernhard, Effekte mit geringer Schärfentiefe einzusetzen und ein noch intensiveres Bild zu erzeugen. „Das war wirklich sehr nützlich, als ich mich mit den Raubvögeln im Käfig befand“, sagt Bernhard. „Ich mag es, die filmische Qualität der Szenerie zu verbessern und etwas Leben in das Bild zu bringen. So haben wir auch Lichter und Spiegel verwendet, um Lichtstrahlen zu erzeugen, und Rauch, um Atmosphäre zu schaffen.“ © Kiterabbit Films 2022

Bernhard wird niemals vergessen, wie er im Käfig auf dem Dach des Vogelschutzgebiets filmte. Das war für ihn einer der schönsten Momente der Dreharbeiten. „Ich war mit meiner gesamten Ausrüstung da drin, umgeben von mehreren Dutzend Schwarzmilanen und Adlern. Das war ziemlich einschüchternd“, sagt er. „Aber nach ein paar Tagen akzeptierten sie mich – und was noch wichtiger war, sie hatten sich an die EOS C500 Mark II gewöhnt. Dies war für die Darstellung der Individualität der Vögel von entscheidender Bedeutung.“

„Ich hatte die EOS C500 Mark II an einem riesigen Jib-Arm auf einem Dolly installiert. Ich habe es im ganzen Käfig herumgeschoben, aber die Vögel haben sich nicht einen Zentimeter bewegt. Einmal habe ich mich so sehr in den Monitor vertieft, während ich die Kamera schob, dass ich plötzlich einen Schwarzmilan im Kompendium hatte. Ich hatte es nur nicht auf dem Bild gesehen. Der Vogel ließ sich jedoch nicht beirren, was zeigt, wie sehr er die EOS C500 Mark II als einen der seinen akzeptierte.“

Eine Person filmt einen Vogel im Flug und andere, die auf einem Dach sitzen.

„Die Vögel haben mich im Käfig nach und nach akzeptiert, aber natürlich ist man beim Filmen irgendwann aufgeregt und vergisst, wo man ist“, verrät Bernhard. „Manchmal drehte ich mich um und war nur noch 20 cm vom Schnabel eines Raubvogels entfernt.“ © Kiterabbit Films 2022

Personen stehen oben auf den Stufen und Vögel fliegen am Himmel um sie herum.

Bernhard sagt, dass die Aufzeichnungsoption 4K 50/60p der Canon EOS C500 Mark II für das Filmen von Action-Sequenzen sehr nützlich ist. „Es geht rasant zu, wenn sich Vögel im Sturzflug befinden. Die Möglichkeit, in Zeitlupe zu filmen, war da sehr hilfreich.“ © Kiterabbit Films 2022

Kameraeigenschaften, die den entscheidenden Unterschied ausmachen

Die 3-sekündige Pre-Recording-Funktion der Canon EOS C500 Mark II verschafft Bernhard einen besonderen Vorteil für Aufnahmen von Action-Sequenzen. „Das hat uns gefallen“, schwärmt er. „Das war so ein praktisches Tool, um die Vögel beim Fliegen zu filmen – und überhaupt, um die Tiersequenzen zu filmen.“

Bei aktivierter Pre-Recording-Funktion zeichnet die EOS C500 Mark II kontinuierlich drei oder fünf Sekunden Filmmaterial in ihrem temporären Speicher auf. Wenn man dann die REC-Taste drückt, um die Aufnahme zu starten, enthält der Videoclip auch das voraufgezeichnete Video und den Ton.

Das ist eine nützliche Funktion, um unberechenbare Motive wie die schnellen Schwarzmilane und Affen zu filmen, denen Bernhard begegnete. „Ohne Pre-Recording würden einem sehr schnell die Karten ausgehen, wenn man ständig drehen muss, um einen Moment festzuhalten“, sagt er.

Während viele der Szenen von einem Stativ aus aufgenommen wurden, nutzte Bernhard die Vorteile der elektronischen 5-Achsen-IS der EOS C500 Mark II für Aufnahmen aus der freien Hand. „Wenn man hinter Tieren oder Protagonisten oder sonstigem herlaufen und spontan sein musste, hat der interne Bildstabilisator wirklich sehr geholfen.“

Nahaufnahme des Canon CN-E20-50mm T2.4 L F / FP Objektivs, angebracht an einer Canon EOS C500 Mark II Kamera.

ERSTES SHOOTING MIT DEM CN-E20-50MM T2.4 L F / FP

Ian Murray denkt an sein erstes Shooting mit dem neuen High-End-Kinoobjektiv von Canon, das er an die EOS C500 Mark II angebracht hat.

Nachfolgend findest du den offiziellen Trailer zu „All That Breathes“, der von den Produzenten und dem Kameramann Ben Bernhard zur Verfügung gestellt wurde.

Den unvergesslichen Look des Films erreichen

Letztlich sind es die Bilder in Kinoqualität von „All That Breathes“, die dem Publikum lange in Erinnerung bleiben werden. Bernhard ist begeistert von der „schönen“ Canon Log 2 Kurve der EOS C500 Mark II, die einen Dynamikumfang von über 15 Blendenstufen und eine solide Grundlage für die Farbkorrektur bietet. „Ich erstellte und nutzte in der Kamera eine individuelle LUT. So konnte der Regisseur das Bild immer anhand einer Vorschau des endgültigen Looks, auf den wir hinarbeiteten, überwachen.

Natürlich hat der Vollformatsensor in Kombination mit der geringen Größe und Flexibilität der Kamera dazu beigetragen, das zu erreichen, wonach wir gesucht haben. So konnten wir alle unterschiedlichen Charaktere unserer Protagonisten einfangen“, fasst er zusammen. „Mit all diesen Vorbereitungen und viel Geduld konnten wir einen Vogelkäfig voller kranker und verletzter Vögel wie ein Gemälde aussehen lassen.“

Marcus Hawkins

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