INNENAUFNAHMEN
Perfekte Bilder: Drei Ideen für kreative Fotoshootings zu Hause
Werde zu Hause kreativ. Tipps für kinoreife Portraits, abstrakte Makrobilder und Zeitraffervideos.
ZEITRAFFERAUFNAHMEN
Zeitrafferaufnahmen in Hunderten von Bildern zeigen wie die Zeit vergeht und vermitteln etwas Wunderbares. Allerdings kann man die daraus resultierenden Videos nicht an die Wand hängen. Es ist jedoch möglich, eine Zeitrafferaufnahme in ein einzelnes Bild zum Drucken zu verwandeln. Bei der Time-Stack-Technik muss man wie bei einer Zeitrafferaufnahme auch eine Fotoserie aufnehmen. Anstatt jedoch ein Video zu erstellen, nimmst du verschiedene Objekte oder Bereiche aus den einzelnen Bildern und fügst sie zu einem einzigen, beeindruckenden Bild zusammen, in dem beispielsweise der Übergang vom Tag zur Nacht dargestellt wird.
Hier erklären wir die Grundlagen für eine Zeitrafferaufnahme mit einer Kamera mit integriertem Intervall-Timer. Es handelt sich um eine einfache Kameratechnik, die du ganz leicht zu Hause oder im Garten ausprobieren kannst. Wir haben die faszinierende Bewegung von Tulpenblüten am Nachmittag und Abend festgehalten, aber du kannst die gleiche Technik auf jedes Motiv anwenden, das sich im Laufe der Zeit langsam verändert – von schmelzendem Eis bis hin zu einer Tag-/Nacht-Landschaftsaufnahme. Anschließend führen wir unsere Aufnahmen zusammen und erstellen ein beeindruckendes Wandbild.
Befestige deine Kamera auf einem Stativ und wähle einen Aufnahmewinkel aus. Denk daran, dass die Kamera mehrere Stunden lang nicht bewegt werden darf, daher ist ein abgelegener Ort am besten geeignet. Positioniere deine Kamera bei Regen unter einer Abdeckung oder nimm aus einem Fenster auf. Ein windstiller Tag ist am besten, da starker Wind die Blume unerwünscht bewegen kann. Stelle sicher, dass dein Akku vollständig geladen ist. Tulpen sind gegen Mittag vollständig geöffnet, um mit ihren ausgebreiteten Blüten das Sonnenlicht einzufangen. Das ist der perfekte Zeitpunkt, um unsere Aufnahme vorzubereiten.
Wenn du ein Motiv wie eine Blume aufnimmst, solltest du einen schlichten Hintergrund wählen. Die Blume hebt sich so nicht nur vom restlichen Gartenhintergrund ab, sondern es ist auch leichter, später mehrere Aufnahmen zu kombinieren. Wir haben hinter der Blume ein schwarzes Tuch angebracht, aber du kannst natürlich mit verschiedenen Hintergrundfarben experimentieren. Damit der Hintergrund auch dunkel bleibt, stellten wir sicher, dass keine direkte Sonneneinstrahlung auf das Motiv trifft.
Die gewählte Belichtung hängt vom Motiv und den Lichtverhältnissen ab. Im Allgemeinen ist die Zeitautomatik eine gute Wahl für Zeitraffersequenzen, bei denen sich die Lichtstufen im Laufe des Tages ändern. Das bedeutet, dass ISO und Blende nicht verändert werden sollen, während die Kamera die Verschlusszeit an die Bedingungen anpasst. Eine mittlere Blende wie 1:8 ist ideal und ein niedriger ISO-Wert wie ISO 100 hilft dabei, das Bildrauschen auf ein Minimum zu reduzieren. Stelle das Motiv scharf und schalte dann das Objektiv auf manuelle Fokussierung, sodass es während der gesamten Aufnahme fest eingestellt bleibt.
Denke auch an die Bildqualität. RAW-Bilder enthalten zusätzliche Details in den helleren und dunkleren Bereichen, sodass du bei der Korrektur von Über- oder Unterbelichtung mehr Sicherheit gewinnst. Wähle RAW + JPG, wenn du nicht mit RAW vertraut bist, aber beachte, dass diese Option auf deiner Speicherkarte mehr Speicherplatz einnimmt.
Eine gleichmäßige Beleuchtung hilft dir dabei, deine Aufnahmen zusammenzuführen. Bei verschiedenen Tageszeiten kann dies allerdings ein Problem darstellen. Die Strategie liegt darin, Tageslicht eine möglichst geringe Rolle bei der Aufnahme spielen zu lassen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Erstens kannst du das Sonnenlicht vorübergehend mit einem Reflektor oder einer Decke fernhalten und die Blume mit einer Lampe oder starken Taschenlampe beleuchten. Alternativ kannst du ein Speedlite oder einen externen Blitz verwenden, um das Tageslicht zu überstrahlen.
Ruf die Intervall-Aufnahmeeinstellungen im Kameramenü auf. Hier gibt es zwei wichtige Steuerelemente. Die Intervalleinstellung bestimmt die Zeitspanne zwischen den einzelnen Aufnahmen. Der ausgewählte Bereich variiert je nach Kamera: Einige bieten Intervalle von bis zu 30 Sekunden, einige bis zu 59 Minuten und 59 Sekunden und einige gewisse Stunden, Minuten und Sekunden (hier ist die Kamera so eingestellt, dass sie jede Stunde eine Aufnahme macht). Die Anzahl der Aufnahmen kann auf eine bestimmte Zahl oder auf „00 Unbegrenzt“ eingestellt werden (sofern es die Kamera zulässt), um kontinuierlich Aufnahmen zu machen. Sobald alles eingestellt ist, kannst du die Sequenz durch Drücken des Auslösers starten.
Wenn du eine Bildsequenz über mehrere Stunden aufgenommen hast, kannst du sie zu einem einzigen Bild zusammenfügen, auf dem zu sehen ist, wie sich das Motiv den ganzen Tag über verändert hat. Wähle die Bilder aus, die du kombinieren möchtest – du kannst beliebig viele Bilder auswählen, aber je mehr Bilder, desto länger dauert es. Bearbeite die Bilder zur Verbesserung der Farben und Nuancen, wie du es bei einem einzelnen Foto machen würdest. Um Zeit zu sparen, kannst du die Bilder in DPP mit der Funktion „Set“ stapelweise verarbeiten.
Wenn es wie hier bei der Blume vorkommt, dass im Hintergrund nicht alle Bereiche vollständig schwarz sind, kannst du diese in der Anpassung übermalen und dann den Bereich selektiv abdunkeln. Beginne dann mit dem Zusammenführen der Fotos mithilfe der Anpassungs- und Kompositionstools in DPP. Schwärze mit dem Anpassungstool die Bereiche in einem Bild, das du nicht verwenden möchtest, und wähle mit dem Kompositionstool ein anderes Bild aus, um beide Bilder mit der Einstellung „Aufhellen“ oder „Hinzufügen“ zu kombinieren. Speichere die Kombination und gehe Bild für Bild auf die gleiche Weise vor, um den Effekt zu erzeugen.
Es gibt viele Bildbearbeitungsprogramme und Apps, die du zum Kombinieren deiner Fotos verwenden kannst, aber die Prinzipien bleiben gleich. Staple die Fotos übereinander und wähle die Bereiche aus, die du in deinem kombinierten Bild verwenden möchtest. Du kannst eine Übergangsmischung von einer Seite des Rahmens zur anderen wählen oder mit anderen Übergangsarten experimentieren, wie z. B. einer Reihe von Schichten, wie in der Beispielabbildung vom Time-Stack einer Landschaft dargestellt.
Wenn du deine Zeitrafferfotos kombiniert hast, kannst du gleich einen Schritt weitergehen und dein Bild drucken. Ein gerahmter Blumendruck in verschiedenen Blütestadien wird an deiner Wand oder dem Kaminsims sicher schön aussehen und eignet sich auch als perfektes Geschenk für deine Lieben. Die Vorbereitung eines Bildes für den Druck ist eine einfache Aufgabe, die in den meisten Bildbearbeitungs-Apps durchgeführt werden kann. Unabhängig von der App ist es wichtig, dass die Farben auf dem Display kalibriert werden, sodass der Druck auch genauso aussieht wie das, was du auf dem Bildschirm siehst.
Der Druckvorgang kann je nach verwendetem Drucker variieren. Professionelle Fotodrucker bieten Vorteile wie Drucke im Posterformat mit höherer Langlebigkeit. Der Canon PIXMA PRO-10S kann Drucke bis zu einer Größe von A3+ mit einem pigmentierten 10-Tinten-System für eine wunderschöne Farbwiedergabe erstellen. Der PIXMA PRO-100S hingegen verwendet 8 separate farbstoffbasierte Tinten für potenziell langanhaltende Drucke. Oder geh mit dem Canon imagePROGRAF PRO-1000 noch einen Schritt weiter mit Drucken bis A2 mit Canons 12-Farben-Pigmenttintensystem LUCIA PRO.
Wenn du einen dieser oder einen anderen professionellen Drucker von Canon verwendest, kannst du dich mit Print Studio Pro durch den Druckvorgang führen lassen. Dieses Plug-in funktioniert mit DPP und anderen Bearbeitungs-Apps. Du kannst damit Farbmanagementeinstellungen und Papierprofile anpassen, um einen präzisen Abgleich zwischen Bildschirm und Druck zu ermöglichen.
Wenn du einen Fotodrucker für zu Hause verwendest, wie z. B. den Canon PIXMA TS6350, den wir verwendet haben, kann DPP den Vorgang verwalten: Klicke auf „Drucken“ und dann auf „Eigenschaften“ und wähle die verwendete Papiersorte sowie die richtigen Einstellungen aus. Verwende für optimale Ergebnisse Spezialpapier wie Professionelles Canon Fotopapier und einen Drucker mit mindestens 5-Tinten-System (wie die Canon ChromaLife100-Tintentechnologie des PIXMA TS6350), um hochwertige Drucke zu erstellen.
Verfasser: James Paterson
„Inspiration“ ist die ideale Quelle für nützliche Fotografie-Tipps, Kaufberatung und ausführliche Interviews – hier gibt es alle nötigen Informationen, um die beste Kamera oder den besten Drucker zu finden und deine nächste kreative Idee zu verwirklichen.
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