Trees reflect in a lake in Scotland with a mountain in the background

LANDSCHAFTSFOTOGRAFIE

Zeitraffer-Fotografie: Landschaften zum Leben erwecken

Bei der Zeitraffer-Fotografie werden Hunderte oder sogar Tausende von einzelnen Fotos aufgenommen, die dann bei der Wiedergabe in einer Video-Sequenz den gewünschten Eindruck einer „beschleunigten Zeit“ vermitteln. Diese besondere Ausdrucksform kann herkömmlichen Landschaftsaufnahmen ganz neues Leben geben. „Die Zeitraffer-Fotografie bietet ein ganz neues Potential für die Sicht auf Landschaften“, sagt der professionelle Landschaftsfotograf und Zeitraffer-Filmer Alex Nail, der für Organisationen wie Visit Britain und den Woodland Trust produziert.
„Bei Landschaftsaufnahmen kann es schwierig sein, den Betrachter in den Bann zu ziehen, aber sobald man die Bewegung einbezieht, wird die Szene lebendig. Wenn du an einem schönen Sommertag unterwegs bist, ist das grelle Licht vielleicht nicht so ideal für Fotos, aber wenn Wolken aufsteigen oder vorbeiziehen, ist das eine perfekte Gelegenheit, um Zeitrafferaufnahmen zu machen.“
Ein Sonnenaufgang, ein fließendes Gewässer, Wellen am Strand oder sogar der vorbeifahrende Verkehr in der Stadt können in faszinierende Aufnahmen verwandelt werden, für deren Setup und Aufnahme nur wenige Minuten benötigt werden.
Mit der kompakten, leichten und intuitiv bedienbaren spiegellosen Vollformat-Kamera Canon EOS RP, die ideal für unterwegs ist, gibt Alex seine fünf Top-Tipps für Zeitraffer-Landschaftsaufnahmen.

1. Die richtige Ausrüstung

Snow blows through the air creating a mist, covering a mountain in front of a river.
Für Alex war die kleine, leichte und leistungsstarke Canon EOS RP ideal für Zeitraffer-Landschaftsaufnahmen an abgelegenen Orten.

Um Zeitraffer-Landschaften zu fotografieren, verwendet Alex ein Stativ, ein Weitwinkel- oder mittleres Zoomobjektiv und in der Regel einen Intervall-Timer, um die Pausen zwischen den einzelnen Aufnahmen vorzugeben. Allerdings gibt es auch einige Canon Kameras, die über einen integrierten Intervall-Timer verfügen, wozu z.B. die EOS 250D, EOS 90D, EOS M6 Mark II, EOS 6D Mark II und auch die EOS RP gehören, die alle auch Zeitraffer in 4K aufnehmen können. Mit der EOS RP kannst du in Intervallen von einer Sekunde (oder länger) aufnehmen und erhältst am Ende ein hochwertiges 4K UHD oder Full HD Video mit bis zu 3.600 Einzelbildern. Und das ist ganz einfach: Du stellt die Kamera ein, richtest sie aus und legst die Intervalle zwischen den einzelnen Aufnahmen und den Zeitraum fest, in dem sie fotografieren soll – die Kamera kümmert sich um den Rest und fügt die Einzelaufnahmen automatisch zu einer Videosequenz zusammen.

„Mit der Canon EOS RP musst du die Kamera ganz einfach nur einstellen und dann abwarten, wie die Szene sich vor dir verändert“, sagt Alex.

Alex benutzt für seine Canon EOS RP ein Canon RF 24-105mm F4L IS USM Objektiv. „Dieses Objektiv ist ideal für die Zeitraffer-Fotografie, weil es wirklich nützliche Brennweiten bietet. Ich nehme viele meiner Zeitraffer-Landschaften mit 24mm auf, aber mit diesem Objektiv habe ich immer noch zusätzliche Reichweite für weiter entfernte Szenen“, sagt er. Neben den RF Objektiven der nächsten Generation ist die Canon EOS RP über einen EF-EOS R Adapter auch mit Canon EF und EF-S Objektiven kompatibel.

2. Die Kamera-Positionierung

Mit dem 5-Stufen-Bildstabilisator des Canon RF 24-105mm F4L IS USM Objektivs lassen sich zwar gute Aufnahmen aus der freien Hand machen, aber Alex rät, bei Zeitrafferaufnahmen mit einem Stativ zu arbeiten. „Wenn dein Objektiv über einen integrierten Bildstabilisator verfügt, so solltest du diesen deaktivieren, wenn du mit einem Stativ arbeitest, da er sonst zu Abweichungen führen kann“, bemerkt er. Wählt man bei der Canon EOS RP den Zeitraffer-Movie-Modus, so wird der Objektiv-Bildstabilisator automatisch deaktiviert.

Um die Klarheit und Konsistenz zu erhöhen, rät Alex auch, die Einstellungen zu sperren. „Man muss unbedingt daran denken, auf manuelle Fokussierung zu schalten. Wenn sich die Szene oder die Lichtverhältnisse ändern oder nur die geringste Fokusveränderung auftritt, kann das Probleme verursachen. Darum solltest du alles – Kamera und Einstellungen – sperren und auch manuell fokussieren.“ Dazu bewegt man den AF/MF Schalter am Objektiv einfach auf MF.

3. Die Belichtung

Landschaftsaufnahmen sind auf natürliches Licht angewiesen, das sich in Sekundenschnelle verändern kann, weshalb die Belichtung bei der Zeitrafferfotografie eine wichtige Rolle spielt. Wenn er nicht direkt in die Sonne fotografiert, nimmt Alex Sonnenauf- und -untergänge im Modus Zeitautomatik (Av) auf, d.h. die Kamera stellt die Belichtungszeit automatisch entsprechend dem Licht ein. „Die Veränderungen in der Belichtung zwischen den einzelnen Bildern sind sehr gering“, sagt er, „daher gibt es weniger Flackern als man erwarten würde“. Wenn du jedoch natürliche Belichtungsänderungen einfangen möchtest, schlägt Alex vor, in den manuellen Modus zu wechseln. „Das ist eigentlich die einfachste Art, einen Zeitraffer zu drehen, weil man ihn einfach einrichten und dann vergessen kann.“

Im Zeitraffer-Movie-Modus der Canon EOS RP kannst du eine Testaufnahme machen, um die Belichtungseinstellungen zu bewerten, bevor du die Video-Aufnahmetaste drückst, um mit der Aufnahme der Zeitraffersequenz zu beginnen.

4. Die passende Intervalldauer

Um das Intervall zwischen den Aufnahmen einzustellen, musst du dir ein paar Gedanken zur Geschwindigkeit machen, in der sich die Szene verändert. Fließendes Wasser, Wellen am Strand und der vorbeifahrende Verkehr bewegen sich alle ziemlich schnell, so dass kürzere Intervalle die Dinge ohne abrupte, ruckartige Veränderungen erfassen. Bei sich schnell bewegenden Wolken an einem windigen Tag sollte ein Intervall zwischen 1 und 4 Sekunden ausreichen.

Um einen vier- bis sechssekündigen Clip zu produzieren, will Alex zwischen 10 und 12 Sekunden Filmmaterial haben – „man weiß nie so genau, wann der interessanteste Teil passiert“, erklärt er. Wenn du Zeitrafferaufnahmen ganz professionell manuell mit einer Software erstellen willst, kannst du auch die Wiedergabe beschleunigen, und „die Verdoppelung der Anzahl der Bilder ermöglicht es dir auch, die Geschwindigkeit zu verdoppeln, wenn du bemerkst, dass dein Zeitraffer zu langsam ist“. Die meisten von Alex' Sequenzen beginnen mit etwa 300 Bildern, was bei einer Wiedergabe mit 25 Bildern pro Sekunde (B/s) 12 Sekunden Filmmaterial ergibt.

Wenn du deine Fähigkeiten weiterentwickelt hast, rät Alex, mit dem Übergang zur Dämmerung und dann mit dem Sternenhimmel zu experimentieren. „Um den Nachthimmel im Zeitraffer festzuhalten, auf dem man sieht, wie die Sterne um den Polarstern herum wirbeln, solltest du in 40-Sekunden-Intervallen mit einer 30-Sekunden-Belichtungszeit arbeiten“, schlägt er vor. „Du brauchst dafür wesentlich längere Intervalle als beim Fotografieren von Wolken.“

Die Akkureichweite ist bei Nachtaufnahmen ebenfalls zu beachten. „Ich habe festgestellt, dass die Akkus von Canon auch bei Kälte sehr zuverlässig sind“, sagt Alex. Trotzdem solltest du bedenken, dass die Akkukapazität bei Kälte abnimmt. Bei längeren Nachtaufnahmen mit der Canon EOS RP solltest du darüber nachdenken, die Kamera mit optionalem Zubehör wie dem Netzteil AC-E6N, dem Gleichstromkuppler DR-E18 oder dem Netzteilkit ACK-E18 an das Stromnetz anzuschließen.

5. Eine aussagekräftige Bildkomposition

Taken on a craggy outcrop, the misty valley can be seen below

Bei Landschaftsaufnahmen bevorzugt Alex starke grafische Elemente im Vordergrund, wie Felsen, Bäume oder Wasser – die Bildkomposition von Zeitrafferaufnahmen erfordert aber einen anderen Ansatz. „Bei der Herstellung von erfolgreichem Zeitraffer-Filmmaterial geht es darum, die Bildkomposition einfach zu halten, damit die Szene selbst richtig zur Geltung kommt. Wenn ich Fotos aufnehme, bin ich sehr präzise in der Komposition. Bei Zeitrafferaufnahmen wähle ich eher einen etwas größeren Bildausschnitt, weil ich ja nie weiß, was passieren wird – in der Nachbearbeitung kann ich dann später den Bildausschnitt enger wählen, wenn das zu einem besseren Ergebnis beiträgt. Das Canon RF 24-105mm F4L IS USM Objektiv ist ideal: Ich kann damit einen weiten Bildwinkel aufnehmen, und wenn es sein muss, z.B. wenn die Sonne oder der Mond am Horizont untergeht, deckt es die Szene ebenfalls ab.“

Wenn du also das nächste Mal unterwegs bist, halte doch einmal Ausschau nach Gelegenheiten, Landschaften zum Leben zu erwecken. Das Erstellen eines Zeitraffervideos muss nicht viel mehr Zeit in Anspruch nehmen, als das Montieren der Kamera auf einem Stativ (wie man es bei Landschaftsaufnahmen ohnehin machen würde). Und wenn du eine Kamera mit Zeitraffermodus wie die Canon EOS RP hast, ist es noch einfacher.



Verfasser: Natalie Denton

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