Wildlife ist ein Genre der Fotografie wie kein anderes – jeder Moment ist eine Chance auf etwas ganz Außergewöhnliches – die wahre Schönheit liegt aber in der Tatsache, dass jeder mitmachen kann. Der ehemalige Feuerwehrmann Pete Lau ist mittlerweile ein passionierter Hobby-Fotograf und bewies das bei einem persönlichen Shooting-Tutorial mit dem professionellen Natur- und Landschaftsfotografen Guy Edwardes während eines Ausflugs zum Hawk Conservancy Trust in Hampshire, Großbritannien.
WILDLIFE
Wildlife-Fotografie: Ein Profi- und ein Hobbyfotograf testen das Canon RF 200-800mm F6.3-9 IS USM
Pete und Guy gehörten zu den Ersten, die das Canon RF 200-800mm F6.3-9 IS USM ausprobieren konnten. Das leichte Superteleobjektiv mit einer Brennweite bis 800mm ist ideal zum Fotografieren von Tieren und Vögeln aus jeder Position, ohne sie zu stören. Es richtet sich an begeisterte Hobbyfotografen und bietet eine Lichtstärke von 1:6,3-9, einen optischen Bildstabilisator für 5,5 Belichtungsstufen und einen blitzschnellen Autofokus, der selbst flüchtige Momente klar und deutlich fokussiert. Das RF 200-800mm F6.3-9 IS USM wurde für den Einsatz bei den verschiedensten Wetterbedingungen entwickelt und bietet den gleichen Schutz vor Staub und Spritzwasser wie die professionellen L-Serie Objektive. Außerdem ist es mit einer weißen Reflexionsbeschichtung versehen, die eine zuverlässige optische Leistung bei Außenaufnahmen in der Sonnenhitze gewährleistet.
„Der ‚Wow-Faktor‘ dieses Objektivs ist seine enorme Reichweite“, sagt Pete, der zuvor mit einem Canon RF 100-500mm F4.5-7.1 L IS USM und einem RF 800mm F11 IS STM gearbeitet hat, um weit entfernte Motive festzuhalten. „Der Brennweitenbereich von 200-800mm ist einfach unglaublich. Er gibt mir die Möglichkeit, mit nur einem Objektiv ein Motiv aufzunehmen, das in einem Moment nur wenige Meter und im nächsten 40 m entfernt ist – das ist viel flexibler, als wenn ich zwischen zwei Objektiven wechseln müsste. Das RF 200-800mm F6.3-9 IS USM bietet hervorragende Ergebnisse, außergewöhnliche Fähigkeiten und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.“
Pete Lau
„Das RF 200-800mm F6.3-9 IS USM hat uns zunächst mit seinem geringen Gewicht überrascht“, fügt Guy hinzu. „Es ist relativ kompakt und für diese Brennweite enorm leicht. Die Lichtstärke von 1:9 ist ein ziemlich guter Kompromiss in Bezug auf die Art von Bildern, die man mit dem Gewicht und der Größe, die man spart, machen kann.“
Guy verwendete das RF 200-800mm F6.3-9 IS USM mit seiner Canon EOS R5, und Pete benutze seine EOS R7. Hier teilen Guy und Pete ihre Erfahrungen bei der Wildlife-Fotografie – und obwohl sie das RF 200-800mm F6.3-9 IS USM zum Fotografieren von Raubvögeln verwendet haben, gelten die Tipps, die sie hier teilen, für alle Lebewesen.
Guy Edwardes
1. Fotografiere die Tiere auf Augenhöhe
Guy fotografiert die Tiere am liebsten auf Augenhöhe. „Wenn sich das Motiv auf Gras, Sand oder Wasser befindet, lege ich mich gern auf den Boden oder fotografiere zumindest aus einem möglichst niedrigen Winkel“, erklärt er. „Man erhält eine schöne Unschärfe im Vordergrund, und auch die Hintergrundunschärfe ist viel leichter zu erreichen. Selbst eine kleine Anpassung von nur 15-30 cm macht einen großen Unterschied bei der Bildwirkung aus. Außerdem kann man damit beim Fotografieren von Raubvögeln die Beringung [der Metallring zur Kennzeichnung am Bein eines Vogels] verstecken.“
Auf Bodenperspektive konnte Pete selbst mit Guys Hilfe nicht kommen. Zum Glück hat das Duo eine Lösung gefunden: das dreh- und schwenkbare Touchscreen-Display der Canon EOS R7. „Er hielt seine Kamera über die Seite seines Rollstuhls und benutzte das Display, um aus einer sehr niedrigen Perspektive zu fotografieren“, beschreibt Guy. „Die Kamera war so ungefähr 30 cm vom Boden entfernt, und das hat die Wirkung seiner Bilder völlig verändert.“
Pete, der seit einigen Jahren ein begeisterter Hobbyfotograf ist, sagt, dass er so etwas normalerweise nicht tun würde. „Das ist großartig, weil es mir so viel mehr Flexibilität gibt“, sagt er.
2. Verändere die Perspektive, um einen besseren Hintergrund zu finden
„Selbst wenn man ein wirklich tolles Motiv hat, wie zum Beispiel eine Eule, ist das noch keine Garantie für ein tolles Bild. Man muss den Hintergrund beachten“, sagt Guy und erklärt, dass schon eine kleine Bewegung einen großen Unterschied ausmachen kann. „Die 800mm-Brennweite des RF 200-800mm F6.3-9 IS USM bietet ein sehr enges Sichtfeld, so dass du deinen Körper nur leicht bewegen musst, um den Hintergrund komplett zu verändern.“
Pete war angenehm überrascht, dass er durch eine leichte Veränderung der Position seines Rollstuhls die Bildkomposition seiner Aufnahmen deutlich verbessern konnte. „Ich dachte immer, man müsste eine ganz andere Position weit weg finden, aber das muss man gar nicht“, sagt er. „Am Anfang hatten meine Aufnahmen einen unübersichtlichem Hintergrund, mit Zweigen, die hier und da herausragen, aber wenn man nur ein paar Zentimeter nach links oder rechts geht, kann das alles verändern.“
3. Mit möglichst langer Brennweite arbeiten
Guy verwendet für seine Wildlife-Aufnahmen häufig ein Canon RF 600mm F4 L IS USM Objektiv mit einem Canon Extender RF 1.4x, aber er war von der 800mm Reichweite des RF 200-800mm F6.3-9 IS USM wirklich beeindruckt. „Das RF 200-800mm F6.3-9 IS USM hat erstklassig fokussiert und wirklich gut nachgeführt – sogar bei wenig Licht“, sagt er. „Aber das Tolle am Fotografieren auf diese Entfernung ist der schnellere Autofokus. Stell dir vor, du fotografierst mit einem 800mm-Objektiv einen Vogel, der auf dich zufliegt. Er wird also weit weg sein, und der Autofokus muss nur minimal regeln, um den Fokus auf den Vogel zu behalten. Um den Vogel mit einem 300mm-Objektiv in der gleichen Größe ins Bild zu bekommen, muss er viel näher dran sein. Das bedeutet, dass sich das Linsenelement weiter und schneller bewegen muss, um das Motiv scharf zu stellen. Je länger die Brennweite ist, desto einfacher und effektiver ist die Fokussierung.“
Die 800mm-Brennweite des RF 200-800mm F6.3-9 IS USM war für Pete ebenfalls von Vorteil. „Es ist wirklich frustrierend, dass ich meist nicht in der Lage bin, selbst näher an meine Motive heranzukommen“, sagt er. „Wenn ich auf einem Fußweg oder einer Pfad unterwegs bin, bin ich physisch auf diesen Raum beschränkt. Wenn ich vom Weg abkomme, kann es passieren, dass ich mit dem Stuhl umkippe – daher ist dieser große Brennweitenbereich unglaublich hilfreich. Ich kann näher an meine Motive rankommen als je zuvor.“
Die Kombination des RF 200-800mm F6.3-9 IS USM mit einer APS-C-Kamera wie der EOS R7 ist besonders vorteilhaft, da der kleinere Sensor den Bildausschnitt effektiv vergrößert und so die Reichweite des Objektivs erhöht. Bei 800mm Brennweite bildet der APS-C-Sensor dasselbe Bild ab wie ein 1.280mm Teleobjektiv an einer Vollformat-Kamera.
Guy fügt hinzu, dass eine weitere großartige Eigenschaft des Objektivs sein Zoombereich ist. „Wenn du versuchst, einen Vogel am Himmel zu finden, und auf 800mm gestellt hast, wird es schwierig sein, ihn zu lokalisieren“, erklärt er. „Beginne also mit einer geringeren Brennweite wie 300mm oder 400mm, damit du dein Motiv problemlos ausmachen kannst, und zoome dann auf 800mm heran, um eine bildfüllende Aufnahme zu erhalten.“
4. Aus der freien Hand aufnehmen, um flexibler zu sein
Für Aufnahmen von sich schnell bewegenden Lebewesen empfiehlt Guy, das Stativ zu Hause zu lassen. „Nur Aufnahmen aus der freien Hand bieten die nötige Flexibilität, wenn man sich viel bewegen oder verschiedene Orte aufsuchen muss“, erklärt er. „Es gibt allerdings ein Problem beim Einsatz eines relativ schweren Teleobjektivs – so ein Gewicht kann man nicht lange halten.“
Normalerweise verwendet Pete ein Einbeinstativ, das ihm auch das Gewicht seiner Ausrüstung abnimmt, aber Guy zeigte ihm eine neue Technik. „Wenn ich meine Ellbogen anziehe und sie auf dem Bauch abstützte, bin ich viel flexibler, wenn ich ein sich bewegendes Motiv verfolgte. Mit dem Einbeinstativ bin ich auf diese eine Ebene beschränkt“, sagt er. „Das RF 200-800mm F6.3-9 IS USM ist so leicht, dass ich es mit einer Hand führen kann. Bei anderen Objektiven fühlt sich das oft eher wie Gewichtheben an.
„Auch das Design ist wirklich gut durchdacht“, fügt er hinzu. „Ich kann so ziemlich alles mit einem Finger und einem Daumen erreichen, und für ein Superteleobjektiv ist es schön kompakt.“
5. Lerne, wie man schnelle Bewegungen einfriert
Beim Fotografieren von Wildlife empfiehlt Guy, eine kurze Belichtungszeit. „Wähle für die Aufnahmen eine Belichtungszeit von 1/2.500 Sek. oder kürzer, selbst wenn der Vogel auf einem Ast sitzt“, sagt er. „Wenn er plötzlich wegfliegt, bist du bereit.“
Eine kurze Belichtungszeit friert nicht nur die Bewegungen des Tieres ein, sondern hilft auch die eigenen Bewegungen auszugleichen, erklärt Pete. „Ich bin von Natur aus ziemlich unbeständig“, erklärt er. „Von der Brust abwärts habe ich keine Kontrolle darüber, was mein Körper macht, und deshalb wackelt die Kamera oft. Verkürze ich also die Belichtungszeit, kompensiere ich damit nicht nur die Bewegung des Vogels, sondern auch meine. Der optische Bildstabilisator des RF 200-800mm F6.3-9 IS USM ist einfach phänomenal; für Menschen wie mich mit einer Behinderung ist das ein absoluter Game-Changer.“
Um eine derart kurze Belichtungszeit zu ermöglichen, arbeitete Guy nach eigenen Angaben problemlos mit ISO 6.400, vor allem in den schattigen Wäldern mit wenig Licht. „Ich glaube, die Leute machen sich zu viele Gedanken über Bildrauschen bei hohen ISO-Werten“, sagt er. „Ich habe lieber ein gestochen scharfes Bild, das vielleicht ein wenig Rauschen aufweist, das ich später mit Hilfe von Software beseitigen kann, als dass ich die Aufnahme ganz verpasse.“ Außerdem sorgen die hohe ISO-Empfindlichkeit und die Technologien zur Rauschunterdrückung in modernen Kameras dafür, dass man bei höheren ISO-Werten sauberere Bilder erzielen kann, als man erwarten würde.
Ganz gleich, ob du Vögel oder andere Tiere fotografierst – mit Guys Techniken, Petes Erfahrungsbericht und einem Objektiv wie dem Canon RF 200-800mm F6.3-9 IS USM mit seinem vielseitigen Zoombereich und seinen beeindruckenden Fähigkeiten, kommst du der ungezähmten Schönheit der Natur auf jeden Fall einen Schritt näher. „Probier es einfach aus,“ sagt Pete. „Jeder kann das machen. Geh da raus und mach es einfach.“
Verfasser: Natalie Denton
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