Ein tolles Hochzeitsalbum erzählt die Geschichte des unvergesslichen Tags, den ein Paar ein einziges Mal erlebt, und vermittelt dies an nachfolgende Generationen. Wenn man ein professionelles Hochzeitsalbum bestellt, kann dies das bereits arg gebeutelte Hochzeitsbudget weiter strapazieren. Außerdem entgeht dem Paar dadurch die unglaubliche Gelegenheit, sich gemeinsam an diesen besonderen Tag zurückzuerinnern. Warum sollte man es also nicht selbst in die Hand nehmen?
Hannah Millard, auch Camera Hannah genannt, arbeitet seit 2010 als Vollzeit-Hochzeitsfotografin und hat eine Leidenschaft dafür, die Emotion dieser magischen Momente aufzunehmen. Die international renommierte Fotografin hat für ihre Arbeit eine Reihe von Auszeichnungen erhalten, die sie aus ihrer Heimat in Derbyshire, England, an viele Orte auf der ganzen Welt geführt haben. Sie ist auch als Fotografielehrerin tätig und bietet ganztägige Workshops und Mentoring-Sessions (online und vor Ort), interessiert sich für Handwerkskunst und beschreibt sich selbst als „absoluten Geek“. Hier verrät Millard ihre Tipps für Paare, die ihr wirklich einzigartiges Hochzeitsalbum selbst erstellen möchten.
Erstelle dein eigenes Hochzeitsalbum für die Ewigkeit
1. Wählt eure Bilder aus
Als Erstes solltet ihr alle Fotos zusammensuchen, die ihr von eurem besonderen Tag habt – sowohl die offiziellen Fotos von eurem gebuchten Fotografen als auch die inoffiziellen Schnappschüsse von Familie und Freunden.
„Die meisten Hochzeitsfotografen liefern gerne hochauflösende Digitalbilder als Teil des Pakets“, sagt Millard. „Sie sind ideal für eigene Abzüge und sollten eine sehr hohe Qualität haben. Ich arbeite mit einer Canon EOS R6 und meine bevorzugten Objektive für Hochzeiten sind das Canon EF 24mm f/1.4L II USM, das Canon EF 50mm f/1.2L USM und das Canon EF 100 f/2.8L Macro IS USM mit dem ausgezeichneten Canon Bajonettadapter EF-EOS R. So kann ich mir sicher sein, dass die Qualität hervorragend ist.
„Demnächst kaufe ich mir auch das Canon RF 15-35mm F2.8L IS USM. Sein Weitwinkel-Zoombereich und die große Blende sind sehr vielseitig für Gruppenaufnahmen und Hochzeitsfotografie in Innenräumen.“
Da die meisten Bilder, wenn nicht sogar alle, digital sein werden, könnt ihr euer Hochzeitsalbum mit einem Fotobuchdienst online erstellen, wo ihr eure Lieblingsfotos hochladet und das Unternehmen dies für euch ausdruckt und verpackt. Dies ist eine tolle Option für diejenigen, die sich mehr wünschen, aber nur wenig Zeit haben. Alternativ kannst du etwa für den gleichen Preis alles selbst ausdrucken und binden.
2. Vereinbart ein Paar-Date
„Ich glaube, dass es für ein Paar sehr wichtig ist, seine Hochzeitsbilder zusammen durchzusehen“, sagt Millard. „Also quasi ein Date, bei dem ihr euch in Ruhe gemeinsam an eure Hochzeit erinnert. Das Durchsehen der Fotos kann euch auch einander noch näher bringen, während ihr euch gemeinsam an die Geschichten von dem Tag erinnert. Dabei findet ihr nicht nur eure Lieblingsaufnahmen, sondern erfahrt auch, welche Fotos für den/die andere(n) am wichtigsten sind und warum. Es geht nicht nur um die Bilder selbst, sondern die Emotionen dahinter.“
3. Beginnt mit den Must-Haves
Wenn man ein Hochzeitsalbum erstellt, ist es manchmal schwieriger, sich gegen Fotos zu entscheiden als dafür.
„Beginnt mit den wichtigsten Bildern“, empfiehlt Millard. „Jede Hochzeit ist eine Geschichte mit vielen Schlüsselmomenten, beispielsweise das Anstecken der Ringe, der erste Kuss und die offizielle Unterschrift. Später beim Empfang wird der Brautstrauß geworfen und es gibt den Tanz des Brautpaares. Das alles sind ikonische Momente, die ihr als Teil der Erzählung haben möchtet. Genauso wichtig sind Bilder, die euch wirklich ansprechen und euch in den Moment zurückversetzen, egal aus welchem Grund.“
4. Räumt euren Lieblingsbildern viel Platz ein
„Neben den wichtigsten Aufnahmen sollten außerdem drei oder vier Hauptbilder ausgewählt werden“, empfiehlt Millard. „Das sind eure absoluten Favoriten, denen ihr im Album Platz einräumen möchtet. Häufig wird der Fehler gemacht, zu viele Fotos auf den Seiten zu packen, die alle um Beachtung kämpfen. Ganze Seiten für Hauptbilder sorgen für eine bessere Mischung und Balance. Tolle Hauptbilder haben eine starke visuelle Wirkung, eine gute Komposition und nehmen oft einen Moment auf, an dem alles perfekt zusammenkommt.
„Der Nachteil ist, dass einige Bilder besser mit anderen kleineren Bildern um sie herum wirken“, sagt Millard weiter, „beispielsweise ungestellte Aufnahmen von Gästen beim Empfang und auf der Tanzfläche.“
5. Denkt an einprägsame Aufnahmen
„Ich mache viele Videoaufnahmen auf Hochzeiten, und ähnliche Regeln gelten für ein Album mit Fotos“, sagt Millard. „Beginne mit einführenden Aufnahmen (sog. Establishing Shots), die Kontext bieten. Bilder vom Ort der Zeremonie bestimmen die Atmosphäre, und das gleiche gilt auch später beim Empfang, falls dieser an einem anderen Ort ist. Das sind vielleicht nicht eure Lieblingsaufnahmen, aber wenn sie fehlen, verliert ihr möglicherweise das Gefühl des Anlasses. Es ist auch eine gute Idee, Dinge hervorzuheben, indem man Details hinzufügt. So eignen sich etwa Aufnahmen von Blumen und Tischdeko gut und bieten eine visuelle Orientierung, wenn man von einem Ort zu einem anderen wechselt.“
6. Mache Abzüge deiner Auswahl
Auch wenn ihr euch dafür entscheidet, euer Album professionell drucken zu lassen, hilft es dennoch, vorab ein Designbeispiel des gewünschten Albums mit euren Wunschbildern zu erstellen, indem ihr den zuvor beschriebenen Schritten folgt. Und egal, wer das Produkt letztendlich erstellt, ein weiterer wichtiger Aspekt für das finale Album besteht in der Betrachtung einer physischen Kopie.
„Bilder auf einem Smartphone oder Computerbildschirm vermitteln dir kein Gefühl dafür, wie das Hochzeitsalbum letztendlich aussehen wird. Egal, ob du dein Album professionell drucken lässt oder es selbst zusammenstellst, es ist viel besser, Fotos auszudrucken und damit herumzuspielen“, empfiehlt Millard. „Ich habe mit dem Canon PIXMA TS7450 Drucker gearbeitet und bin beeindruckt, wie schnell und einfach das Ganze war und dass die Qualität der Fotoabzüge so gut ist. Man hat die Möglichkeit, mit oder ohne Rand zu drucken, was beides gut funktionieren kann. Randlos ist meiner Meinung nach am besten für Ausdrucke auf weißen Seiten, bei farbigen Seiten oder Seiten mit Struktur sieht ein weißer Rand rund um einen Fotoausdruck wie ein hübscher Rahmen aus.“
7. Probiert verschiedene Fotopapiere aus, um eure Favoriten zu finden
Wenn ihr Bilder für dein Album ausdruckt, empfiehlt Millard, verschiedene Fotopapiere auszuprobieren, damit ihr sehen könnt, welches euch am besten gefällt.
„Ich liebe es, bei meinen eigenen Abzügen verschiedene Fotopapiere auszuprobieren“, sagt sie. „Glänzende, halbglänzende, Luster und matte Fotopapiere gibt es in verschiedenen Größen, mit denen ihr experimentieren könnt, um herauszufinden, was ihr am liebsten mögt. Mein Favorit ist halbglänzend, da es wirklich schöne, professionelle Ergebnisse ohne zu viel Glanz bietet. Glänzendes Fotopapier funktioniert auch gut, vor allem für Seiten, auf denen es viele verschiedene, sehr farbenfrohe Bilder gibt, da sie den Kontrast und die Sättigung richtig widerspiegeln. Mattpapier liefert einen gemäßigten, ruhigen Look.
„Das ist das Tolle an eigenen Ausdrucken. Man kann die Papierarten so kombinieren, wie man mag, und Bilder oder Seiten individuell gestalten.“
8. Erstellt ein Storyboard, um die Anordnung zu prüfen
„Wenn man seinem Hochzeitsalbum ein Tempo vorgeben möchte, in dem die ganze Geschichte erzählt wird, dann kann man wie ein Regisseur ein Storyboard schreiben“, erklärt Millard. „Beginnt mit den Hauptbildern und Must-Have-Aufnahmen, fügt dann die Establishing Shots hinzu, und legt alle Ausdrucke in chronologische Reihenfolge. Mit dieser einfachen visuellen Referenz kann man die Geschichte vervollständigen, und es wird offensichtlich, wenn es Lücken gibt, die gefüllt werden müssen. Es zeigt auch ein mögliches Ungleichgewicht, beispielsweise zu viele Aufnahmen bei den Reden oder nicht genug ungestellte Bilder der Gäste.“
9. Professionelle Ausdrucke
„Der Canon Easy-PhotoPrint Editor gefällt mir richtig gut“, schwärmt Millard. „Wenn ich Seiten plane, verwende ich ihn zum Drucken von mehreren Bildern, zum Beispiel auf einer einzelnen DIN A4-Seite, was ich dann direkt auf die Seite eines Klebealbums kleben kann. Das hilft mir beim Layout der einzelnen Seiten und wie dies mit gegenüberliegenden Seiten funktioniert.
„Das Drucken von mehreren kleinen Bildern auf einer einzelnen Seite spart auch Zeit und Anstrengungen, diese genau anzupassen, wenn du sie ins Buch klebst“, fährt sie fort. „Die App und Software Canon Easy-PhotoPrint Editor hat eine große Auswahl an Vorlagen. Man kann diese Layouts dann mit den Designwerkzeugen eines Fotodruckdienstes online replizieren, um sein Hochzeitsalbum zu erstellen. Und die ausgedruckten Fotos sind auch keine Verschwendung. Man kann sie selbst behalten oder Familie und Freunden schenken, vielleicht auch gerahmt.“
10. Höhere Wirkung dank Kreativität
„Ich finde, es spricht viel dafür, sein eigenes Hochzeitsalbum mit Ausdrucken zuhause zu erstellen“, fasst Millard zusammen. „Am besten eigenen sich ziemlich große Bastelbücher mit einer Seitengröße von 30 x 30 cm, auf denen man große und kleine Bilder kombinieren kann. Dabei kann man dem Hochzeitsalbum auch verschiedene Objekte hinzufügen, beispielsweise Einladungskarten, Telegramme und handschriftliche Botschaften, den Zeremonieablauf, gepresste Blumen und andere Erinnerungsstücke.
„Letztendlich könnt ihr ganz alleine ein wirklich handgefertigtes einzigartiges Hochzeitsalbum zaubern, mit hochwertigen Ausdrucken, die für zukünftige Generationen bestehen bleiben. Es macht auch wirklich Spaß und ist überraschend günstig, im Vergleich zu allem, was sonst zu einer Hochzeit dazu gehört.“
Verfasser: Matthew Richards
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